Ein Kopf-an-Kopf-Rennen in den Umfragen liefern sich SPD und CDU in Niedersachen eine Woche vor der Landtagswahl am 15. Oktober 2017. Die CDU von Angela Merkel hat ihren bisherigen komfortablen Vorsprung gegenüber der SPD seit den Bundestagswahlen am 25. September komplett eingebüßt. SPD und CDU liegen jetzt bei 33 bis 34 Prozent gleichauf.
CDU-Taktik ging nicht auf
Das taktische Kalkül von CDU-Spitzenkandidaten Bernd Althusmann, den Wahltag der Landtagswahl möglichst nahe an den Bundestagswahltermin zu legen, ist komplett daneben gegangen.
Statt Rückenwind aus den Bundestagswahlen bekommt die Landes-CDU in Hannover jetzt den rauhen Gegenwind eines mäßigen Bundestagsergebnisses zu spüren. Zudem belastet die CDU die aktuelle Diskussion über eine mögliche Jamaika-Koalition auf Bundesebene und die Rolle der CSU als quasi vierter Koalitionspartner. Diese hatte zuletzt die Flüchtlings-Obergrenze als unabdingbare Koalitionsbedingung genannt.
Jamaika-Koalition könnte am Wahltag Schlappe erleiden
Auch für Hannover ist die Jamaika-Koalition, d.h. ein Bündnis aus CDU, FDP und Grünen eine Option nach den Landtagswahlen. Ob die SPD als abgewählter Noch-Koalitionspartner auf Bundesebene eine große Koalition für Niedersachen eingeht, ist demgegenüber fraglich. Liegt die SPD vorne, dann könnte diese ihrerseits eine Ampel-Koalition gemeinsam mit FDP und Grünen als Regierungsbündnis umsetzen. Da ziert sich aber die FDP.
AfD darf mit Einzug rechnen, Linke wackelt
Für die AfD und Die Linke als die beiden klassischen Oppositionsparteien von rechts und links gibt es laut Umfragen eine differenzierte Bewertung. Während der AfD bis zu acht Prozent und damit der sichere Landtagseinzug prognostiziert werden, grundelt Die Linke bei 4,5 bis fünf Prozent herum und könnte den Einzug verpassen.