Mit ihren investigativen Berichten löste eine maltesische Journalistin Neuwahlen aus. Nun musste sie durch eine Autobombe sterben (Symbolbild).

17. Oktober 2017 / 16:25 Uhr

Journalistin löste durch Berichterstattung Neuwahlen aus: Tod durch Autobombe

Es ist dieser Tage kein Leichtes, anständige Berichterstattung zu betreiben, ohne dabei in Lebensgefahr zu geraten. Wer sich dem investigativen Journalismus verschreibt, wird nicht selten mundtot gemacht oder zumindest eingeschüchtert. Eine Redakteurin in Malta bezahlte ihre Arbeit nun mit dem Leben.

Journalistin deckte Korruption auf

Eine Autobombe unter ihrem Fahrzeug explodierte, als die 50-Jährige den Motor startete. Sie warf der maltesischen Regierung zuvor Korruption vor und löste damit vorgezogene Neuwahlen zum Missfallen der Regierenden aus.

Derzeit sorgt der heimtückische Mord an der leidenschaftlichen Schreiberin weltweit für Schlagzeilen. Was man für ein Drama aus einer der Krisenregionen im Nahen Osten halten könnte, passierte jedoch mitten in der Europäischen Union, auf der englischsprachigen Mittelmeerinsel Malta.

Morddrohungen 

Die Bloggerin Daphne Caruana Galizia wandte sich bereits vor zwei Wochen an die Polizei, weil sie Morddrohungen erhalten hatte. Zuvor berichtete sie über die Ehefrau des Chefs der Arbeiterpartei. Dieser warf sie vor, Bestechungsgelder auf einem Konto in Panama gebunkert zu haben. Der Regierungschef Joseph Muscat war nach den Enthüllungen gezwungen, Neuwahlen auszurufen, die er allerdings trotzdem für sich gewinnen konnte. Nur wenig später explodierte jedoch unter dem Auto der Journalistin eine Bombe, die bewusst dort platziert wurde.

Weniger erschreckend, aber dennoch beunruhigend, geht es auch im beschaulichen Österreich zu. Dort beschatteten Mitarbeiter einer isrealischen Sicherheitsfirma ebenso Journalisten, die sich mit der Silberstein-Affäre maßgeblich auseinandersetzten, wie unzensuriert.at unlängst berichtete.

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