In Frankreich herrscht der Butter-Notstand. Der Mangel an diesem Grundnahrungsmittel erinnert an die Zeiten unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Preise für Butter haben sich im Jahresvergleich 2016/ 2017 auf dem Weltmarkt mehr als verdreifacht. Durch diese Preisexplosion kommt es in Frankreich sogar zu massiven Hamsterkäufen und Lieferengpässen.
30 Prozent der Nachfrage nicht gedeckt
Im Zeitraum 16. bis 22. Oktober konnten in diesem EU-Land 30 Prozent der Nachfrage nicht gedeckt werden. Einzelne Lebensmittelgeschäfte hatten sogar eine Nachfrage-Lücke von 46 Prozent zu registrieren.
Hauptgrund dafür ist eine hohe Nachfrage nach Milchprodukten aus Asien. Diese haben einerseits den Buttermarkt in Sachen Preis in die Höhe getrieben. Dazu kam eine geringere Milcherzeugung durch die französische Landwirtschaft und die Weigerung des Lebensmittelhandels, entsprechend höhere Preise zu zahlen.
Die Weltmarkt-Butter: Eine Tonne kostet jetzt sogar 7.000 Euro
Der Präsident der französischen Milchbauern, Dominique Chargé, sieht die Engpässe für die französischen Konsumenten in der mangelnden Reaktionsfähigkeit des französischen Lebensmittelhandels, der nicht auf die Veränderungen am Weltmarkt reagieren wolle. Der aktuelle Tonnenpreis für Butter ist auf dem Weltmarkt auf 7.000 Euro gestiegen – 2016 lag er noch bei 2.500 Euro. Wollen die Lebensmittelhändler als Zwischenglied zu den Konsumenten hier nicht einsteigen, dann würden französische Butterkontingente eben nach Asien weiterverkauft werden.
Frankreich ist in der EU keineswegs allein mit seinem Butterproblem. Im Nachbarland Deutschland ist der Butterpreis laut Statistischem Bundesamt seit dem Jahr 2010 um nicht weniger als 80 Prozent gestiegen.