War das Scheitern von Jamaika, einer Regierung zwischen CDU, CSU, Grünen und FDP, vielleicht doch ein Segen für Deutschland? Hört man jetzt hinein in die vielen Interviews der beteiligten Verhandler, die zur Verwunderung durchwegs alle etwas anderes erzählen, fällt ein Sager der Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt in der Bild besonders auf:
Eine Regierungsbeteiligung der Grünen hätte dazu geführt, dass es den Flüchtlingen in Deutschland besser gegangen wäre, als dies derzeit der Fall sei.
Grüne umarmten Kanzlerin Merkel
Da wird plötzlich auch klar, warum sich die Grünen mit Kanzlerin Angela Merkel so gut verstanden haben, die CDU-Chefin ja sogar umarmt haben sollen. Merkel und die Grünen – in der Flüchtlingsfrage passt da offenbar kein Blatt dazwischen. Wer noch dazu die Aussagen von FDP-Parteivize Wolfgang Kubicki in seinen zahlreichen Auftritten in Talk-Shows hörte, nämlich, dass man sich als fünftes Rad in den Sondierungsgesprächen fühlte und einander nicht vertraute, kann das Scheitern nachvollziehen.
Beim Thema “Familiennachzug” Kragen geplatzt
Kubicki platzte beim Thema “Familiennachzug” endgültig der Kragen, schreibt Die Welt in einem Nachbericht der Diskussion bei Sandra Maischberger. Entgegen der Darstellung von Ursula von der Leyen (CDU) und Anton Hofreiter (Grüne), man sei einer Einigung beim strittigen Thema “Familennachzug” nahegekommen, widersprach Kubicki empört:
Das sind Wintermärchen, ich weiß nicht, von wem Sie das haben.
Über Schmerzgrenze hinaus gegangen
In der Bild legte die Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt nochmals nach und präzisierte, dass die Grünen beim Thema “Zuwanderung” über ihre Schmerzgrenze hinaus gegangen seien:
Wir haben den Verzicht auf wichtige Forderungen in der Flüchtlingspolitik angeboten, um zu erreichen, dass ab nächstem März anerkannte Flüchtlinge wieder ihre Familien nach Deutschland holen dürfen und dass es keine Abschiebungen gibt, die Leib und Leben gefährden.
Im Nachsatz wird Göring-Eckart noch damit zitiert:
Und dass es den Flüchtlingen mit unserer Regierungsbeteiligung besser geht als heute. Das hätten wir erreicht.
Die SPD, sollte sie tatsächlich in eine Regierung eintreten, wird diese Grünen Ideen sicher gerne aufgreifen. Ob es den Deutschen unter Grüner oder unter SPD-Regierungsbeteiligung in Zukunft besser gehen werde, hörte man bis dato nicht.