Lange war Angela Merkel als Bundeskanzlerin und Parteivorsitzende die Säulenheilige der Christlich-Demokratischen Union (CDU). Dies scheint nach verlorener Bundestagswahl 2017 und dem Scheitern der Sondierungsgespräche über eine Jamaika-Koalition mit der FDP und den Grünen vorbei. Ein Delegierter beim CDU-Landesparteitag von Mecklenburg-Vorpommern bezeichnete die Bundeskanzlerin sogar als “Kaiserin ohne Kleider”.
Die massive Kritik ging aber noch weiter. Der Delegierte Wolfgang Grieger als Vertreter der CDU-Parteibasis kritisierte Angela Merkel auch als “machtgeil und unpatriotisch”. Die Kanzlerin habe in der gesamten Breite der Politikfelder versagt, von der Energiepolitik über die Verteidigungspolitik bis hin zur Sozial- und Familienpolitik.
CDU stürzte in Mecklenburg-Vorpommern bei Bundestagswahl ab
Dass die CDU-Parteibasis in Mecklenburg-Vorpommern über die Bundeskanzlerin erbost ist, hat seinen Grund vor allem im vernichtenden Wahlergebnis am 24.September 2017. Bei den Bundestagswahlen, wo Merkel in diesem Bundesland selbst kandidierte, stürzte die CDU gleich um 9,4 Prozent ab und konnte mit 33,1 Prozent nicht einmal mehr ein Drittel der gültigen Stimmen erreichen.
Die Konkurrenz der Alternative für Deutschland (AfD) legte demgegenüber auf 18,6 Prozent zu und wurde noch vor der postkommunistischen Linkspartei Nummer zwei in diesem Bundesland.