Polizisten untersuchen einen Spielplatz im Malmö, auf dem eine 17-Jährige im Dezember 2017 Opfer einer Gruppenvergewaltigung wurde.

6. Jänner 2018 / 14:30 Uhr

Drei Gruppenvergewaltigungen innerhalb von zwei Monaten in Malmö

Die südschwedische Stadt Malmö ist bekannt für ihren hohen Anteil außereuropäischer Einwanderer und die damit einhergehende hohe Kriminalität. Daher dürfte es kein Zufall sein, dass ausgerechnet Malmö aktuell von einer Welle von Gruppenvergewaltigungen heimgesucht wird. Seit November 2017 gab es bereits drei derartige Verbrechen in der Stadt.

Erstes Opfer war minderjähriges Mädchen

Die erste Gruppenvergewaltigung geschah am 11. November im Stadtteil Segevang. Das Opfer ist ein minderjähriges Mädchen. Die Tat wurde erst einige Tage später von einem Angehörigen angezeigt. Nur wenige Tage danach, am 15. November, begingen unbekannte Täter eine weitere Gruppenvergewaltigung in der Nähe einer Bushaltestelle im Stadtteil Södervärn. Das Opfer wurde in ein Krankenhaus eingeliefert, benötigte aber keine Behandlung.

17-Jährige auf Spielplatz vergewaltigt

Am 16. Dezember 2017 vergewaltigten Unbekannte ein 17-jähriges Mädchen auf einem Spielplatz nur ein paar hundert Meter entfernt vom vorherigen Tatort. Das Opfer erlitt geringe physische Schäden und wurde im Krankenhaus behandelt.

Aktualisierung März 2018: Keine vierte Gruppenvergewaltigung

In diesem Artikel wurde ursprünglich über noch eine vierte Gruppenvergewaltigung in Malmö am 29. Dezember 2017 berichtet. Im Februar 2018 stellte sich jedoch heraus, dass diese Vergewaltigung nicht stattgefunden und das Opfer gelogen hat.

Noch keine Verdächtigen, DNS-Analyse dauert zwei Monate

Die genau Anzahl der Täter gab die Polizei in keinem Fall bekannt, fest steht nur, dass es immer mehrere waren. Sie schlugen stets zwischen 0 und 3 Uhr zu. Das Opfer war immer alleine und hatte nur eine geringe oder gar keine Chance, Hilfe herbeizurufen.

Die Polizei hat noch in keinem Fall Verdächtige. Es ist unbekannt, ob es in mehreren oder allen Fällen dieselben Täter waren. Die Polizei vermutet in allen Fällen, dass Opfer und Täter in irgendeiner Form miteinander bekannt waren.

Die Analyse der DNS-Spuren wird noch längere Zeit dauern. Wie bereits bei früheren Fällen ans Licht kam, ist das zuständige Labor in Schweden hoffnungslos überlastet. Die Wartezeit für eine solche Analyse betrug im Dezember 2017 zwei Monate.

Polizei hält Täterbeschreibungen zurück

Die Polizei hält bisher jede Information über die Täter bewusst zurück. Diese Vorgehensweise erklärt die Polizei auf ihrer Internetseite damit, dass sich eine Veröffentlichung der Täterbeschreibungen “negativ auf die Ermittlungen auswirken” würde. Genaueres wird nicht angegeben. Die schwedischen Einheitsmedien hinterfragen diese Haltung nicht.

Die schwedische Polizei verhielt sich nicht immer so. Bei zwei Überfallsvergewaltigungen in Östersund im Juli 2017 veröffentlichte sie noch detaillierte Täterbeschreibungen. Diese wurden allerdings vom öffentlichen Rundfunk zensiert. Die Journalisten ließen weg, dass die Täter eine dunkle Hautfarbe hatten und eine fremde Sprache verwendeten.

In Malmö gab es schon 2016 Widerstände gegen genaue Täterbeschreibungen. Im Juli 2016 wurde ein 14-jähriges Mädchen mitten am Tag von einem orientalischen Einwanderer ins Gebüsch gezerrt und vergewaltigt. Die lokale Tageszeitung Sydsvenskan zensierte die Täterbeschreibung und ließ unter anderem die Angaben “hellbraune Haut”, “dunkles Kraushaar” und “sprach kein Schwedisch” weg.

Professor für Kriminologie kritisierte genaue Täterbeschreibungen

Später veröffentlichte die Zeitung doch die vollständige Beschreibung, allerdings im Rahmen eines Interviews mit einem Professor für Kriminologie, der genau diese Täterbeschreibung kritisierte. Der Professor meinte, die Angaben “große Nase”, “dunkles Kraushaar” und “sprach kein Schwedisch” seien ein “unerhört stereotypes Bild”, es bestehe das Risiko, dass so eine Täterbeschreibung zu Spannungen in der Gesellschaft führe. Es gebe angeblich eine große Anzahl Studien, wonach Opfer “häufig in solchen Stereotypen landen”.

Nun hat sich die Polizei offenbar endgültig dem Druck derjenigen gebeugt, die Täterbeschreibungen zensieren wollen. Sucht man auf der Internetseite der Polizei nach Vergewaltigungen, bei denen der Täter noch flüchtig ist, erhält man höchstens Informationen über dessen Alter und Kleidung.

Auch andere Informationen werden verheimlicht

Auch andere relevante Informationen lässt die Polizei nicht an die Öffentlichkeit gelangen. Man erfährt praktisch nichts über den Ablauf der Verbrechen. Auch über die Opfer wird so gut wie nichts bekanntgegeben, selbst deren Alter wird in zwei der drei Fälle geheimgehalten.

Demonstration in Malmö für höhere Strafen für Vergewaltiger

Als Reaktion auf die Gruppenvergewaltigungen sowie auf die Freisprüche in der Gruppenvergewaltigung von Fittja kam es am 19. Dezember 2017 in Malmö zu einer Demonstration mit mehreren hundert Teilnehmern. Die Demonstranten forderten höhere Strafen für Vergewaltiger, Gesetzesreformen und mehr Ressourcen bei der Polizei. Der Zusammenhang der eskalierenden Gewalt gegen Frauen mit der orientalischen Masseneinwanderung wurde bei dieser Demonstration nicht thematisiert.

2016 mindestens 33 Überfallsvergewaltigungen in Malmö angezeigt

Serien von Vergewaltigungen sind nichts Neues in Malmö. Von 1. Jänner bis 8. Dezember 2016 wurden in Malmö 33 Überfallsvergewaltigungen angezeigt, in acht dieser Fälle war das Opfer jünger als 15 Jahre.

Der Journalist Joakim Lamotte fuhr aufgrund der jüngsten Gruppenvergewaltigungen nach Malmö, um mit den Bewohnern der Stadt zu sprechen. Dabei erfuhr er Erschreckendes über das hohe Ausmaß an Kriminalität in der Stadt. Unzensuriert wird diese Berichte in einem eigenen Artikel behandeln.

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