Endstation für Brigitte Ederer (SPÖ) als Vorsitzende des Aufsichtsrates bei den ÖBB. Infrastrukturminister Norbert Hofer (FPÖ) beendet in den nächsten Monaten die Fahrt der roten Trittbrettfahrerin und macht in diesem wichtigen Gremium Platz für eine Person seines Vertrauens. Noch in den letzten Monaten des vorigen Jahres waren bei den ÖBB wichtige Managerposten mit roten Parteigängern besetzt worden.
“Frau Ederer kann man nicht vertrauen”
In einem Aufsichtsgremium brauche er Leute, denen er wirklich vertrauen kann, so Hofer. Nein, vertrauen könne man dieser Dame wirklich nicht. Vor allem jene vielen Menschen nicht, die noch immer auf den “Edererer-Tausender” warten, den sie den Österreichern in ihrer Zeit als Europa-Staatssekretärin versprochen hatte. Die Tausender hat sie lieber selbst eingesackt – als Siemens-Österreich Chefin, zu der sie nach ihrer Polit-Karriere befördert wurde. Jene Firma Siemens, zu der letztes Jahr auch ihre Parteikollegin und Wiener Skandalstadträtin Sonja Wehsely entsorgt und aus der Schusslinie gezogen wurde. Auf Siemens konnten sich die Genossen eben schon immer verlassen.
Manager Arnold Schiefer als Nachfolger im Gespräch
Als Favorit für Ederers Nachfolge gilt der 51-jährige ehemalige Sektionsleiter im Infrastrukturministerium und vormalige Chef des ÖBB-Güterverkehrs, Arnold Schiefer. Schiefer verhandelte für die FPÖ in der Fachgruppe Verkehr und Infrastruktur das Regierungsübereinkommen.
Als Vorstand der ÖBB-Infrastruktur AG gelang es ihm, unter der Ägide des damaligen Bahn-Chefs Christian Kern die ÖBB-Güterverkehrstochter in Ungarn zu sanieren. Schiefer wäre also mit Betrieb und Materie vertraut und kann als ÖBB-Insider bezeichnet werden.