Anhaltende Proteste legen die französischen Haftanstalten lahm. Die Gewerkschaft der Justizwache hat in allen 188 Gefängnissen Frankreichs zu Streiks aufgerufen. Grund dafür ist der eklatante Personalmangel und die wachsende Gewalt durch ausländische Straftäter, zuletzt vor allem aus dem Milieu der militanten Islamisten.
In Fleury-Mérogis südlich von Paris, dem EU-weit größten Gefängnis mit 4.300 Häftlingen, blockieren 150 Justizwachebeamte den Eingang mit Barrikaden aus Reifen und Paletten. In Gefängnissen in Marseille im Süden des Landes und in Villefranche-sur-Saône im Osten Frankreichs wurden ebenfalls Verbarrikadierungen und Blockaden durchgeführt.
Dschihadisten Ganczarski Auslöser des Protests
Begonnen hatten die Protestmaßnahmen nach der blutigen Messerattacke des deutschen Dschihadisten Christian Ganczarski auf drei Justizwachebeamte. Ganczarski ist einer der Hintermänner des Attentats im tunesischen Djerba im Jahre 2002. Damals kamen 21 Personen ums Leben. Der Terrorist sitzt in Frankreich derzeit eine 18-jährige Haftstrafe ab.