Der serbische Präsident Aleksandar Vu?i? möchte seine Landsleute über die Zukunft des Kosovo abstimmen lassen. Der Kosovo hatte sich auf Betreiben der albanischen Bevölkerung im Jahr 2008 mit Unterstützung der Europäischen Union und den USA von Serbien losgesagt. Die Unabhängigkeitserklärung des Kosovo wurde in den letzten zehn Jahren von Serbien allerdings nicht anerkannt. Nun strebt der Staatspräsident eine Lösung im Hinblick auf den bis 2025 angestrebten Beitritt seines Landes in die EU an.
Der Kosovo-Konflikt ist zwischen Belgrad und Brüssel ein Hindernis, das jetzt auf Grundlage eines Volksvotums gelöst werden soll. Bekennt sich eine Mehrheit der Serben in dieser Abstimmung für den bisher vertretenen Standpunkt, die Unabhängigkeit nicht anzuerkennen, würden die Chancen auf eine EU-Mitgliedschaft wohl sinken.
Mord an serbischem Politiker heizt Kosovo-Konflikt an
Der Mord am serbischen Politiker Oliver Ivanovi? Mitte Jänner hat den Kosovo-Konflikt neuerlich angefacht. Die islamisch-albanische Mehrheitsbevölkerung ist seit Jahren die Basis einer wachsenden Anhängerschaft des Islamischen Staates (IS) im nahen und mittleren Osten. Neben Bosnien ist der Kosovo in den letzten Jahren eines der Hauptrekrutierungsgebiete für IS-Kämpfer gewesen. Die Heimkehrer aus dem Irak und Syrien bilden jetzt den harten Kern der Salafistenbewegung im Kosovo, die auch jederzeit gewaltbereit ist.