Schwere Vorwürfe werden gegen einen SPÖ-Gemeindepolitiker aus dem Bezirk Amstetten in Niederösterreich erhoben. Dem Sozialisten werden schwerer sexueller Missbrauch und Vergewaltigung, nationalsozialistische Wiederbetätigung und Verstöße gegen das Waffengesetz zur Last gelegt. Seltsam mutet in diesem Zusammenhang die Berichterstattung in den Medien an.
Unangenehme SPÖ-Geschichte im Meldungsblock
Auf der ORF-Homepage wurde die Skandalgeschichte gebracht, ohne die SPÖ zu nennen. Zuerst war im Aufmacherbild nur von einem “Lokalpolitiker” die Rede, erst später gesellte sich die Partei dazu. In der ZIB 2 am Montag “versteckte” der ORF die unangenehme Geschichte für die SPÖ im Meldungsblock. In der Sendung “Mittag in Österreich” am Dienstag erwähnte der Reporter erst zum Schluss des Beitrages kurz die Partei, zu der der Verdächtige gehört. Und in den Tageszeitungen wurde der Fall – im Vergleich zu einem möglichen Vergehen eines Freiheitlichen – auf kleinster Flamme gekocht.
Vorfall erst nach der Landtagswahl in Öffentlichkeit
Seltsam auch das Bekanntwerden des Falls. Der SPÖ-Politiker soll schon am Donnerstag voriger Woche verhaftet worden sein. Aber erst einen Tag nach der Landtagswahl in Niederösterreich, also am darauf folgenden Montag, ging die Geschichte an die Öffentlichkeit. Wen wundert´s, dass diese Merkwürdigkeiten auch bei FPÖ-Parteichef und Vizekanzler HC Strache Reaktionen hervorruft. Auf Facebook postete er:
Ohne Worte! Das wird einen Tag nach der Landtagswahl bekannt, obwohl der SPÖ-Politiker bereits am letzten Donnerstag festgenommen wurde. Eigentlich unfassbar. Man beachte auch das vorsorglich transportierte “Argument”, dass es sich bei den NS-Devotionalien ja auch um “Sammlerleidenschaft” handeln könnte. Wird SPÖ-Chef Kern heute dazu in eine Sonder-ORF-ZIB2 eingeladen?
Medien messen mit zweierlei Maß
Nein, sicher nicht. Dort hat man – wie oben bereits erwähnt – die Story in den Meldungsblock “verbannt”. Offenbar wollte der ORF damit kein großes Aufsehen machen. Wie rücksichtsvoll! Natürlich gilt auch für diesen SPÖ-Mann die Unschuldsvermutung. Aber man würde sich als Fernseh- und Medienkonsument schon wünschen, dass bei ähnlichen Fällen mit gleichem Maß gemessen wird und nicht, wie bei Udo Landbauer von der FPÖ passiert, es von allen Seiten – im speziellen seitens der Medien – Vorverurteilungen hagelt.
Liederbuch-Illustrator SPÖ-Mitglied
Unterdessen wurde bekannt, und laut ZIB-Magazin auch von Seiten der SPÖ schon bestätigt, dass der Illustrator des umstrittenen Liederbuchs in der Burschenschaft Germania ausgerechnet ein hoher Beamter in Wiener Neustadt und ein SPÖ-Mitglied ist. Wir warten auf den in diesen Fällen sonst üblichen Medien-Skandal.