Eine Posse der Sonderklasse liefern wieder einmal die Agrarbürokraten der Europäischen Union aus Brüssel. Niederösterreichische Bauern, die sich für das Förderprojekt Mutterkuhhaltung entschieden hatten, sollen jetzt zur Kasse gebeten werden. Es geht um angeblich doppelt abgerechnete Förderungsanträge, wie die Prüfer der EU-Kommission behaupten. Wenn Bauern ihre Mutterkuhhaltung auch im Rahmen der Almwirtschaft betrieben hätten, dann wären zusätzliche Förderungen abgerufen worden, und dies würde den Richtlinien des EU-Regimes widersprechen.
Rund 120 niederösterreichische Landwirtschaftsbetriebe sind aktuell von diesem Problem betroffen. Es geht um 200 Euro pro Rind, die im Förderprojekt Mutterkuhhaltung gegenüber den EU-Stellen durch die Bauern abgerechnet worden sind.
Rückforderung: Tausende Euro pro Landwirtschaftsbetrieb möglich
Im Einzelfall könnten die Rückforderungen aus Brüssel pro Landwirtschaftsbetrieb mehrere tausend Euro betragen und so einzelne Bauern in finanzielle Schwierigkeiten bringen. Das scheint die Eurokraten in der EU-Kommission aber nicht weiter zu stören.
Wie sorglos mit Förderungsmitteln innerhalb der EU-Agrarpolitik umgegangen wird, zeigt etwa auch das Beispiel des viele Millionen Tonnen umfassenden Milchpulverbergs, der derzeit in verschiedenen Mitgliedsstaaten eingelagert ist, und auf eine Verwertung wartet.