Der südafrikanische Staatspräsident Jacob Zuma könnte bald vor dem Strafgericht Platz nehmen müssen. Zuma ist mit einem langen Sündenregister konfrontiert. Seine politische Heimat, der African National Congress (ANC), möchte die Amtszeit von Zuma eigentlich bald beenden. Das Amt des Staatspräsidenten bedeutet für Zuma allerdings Immunität vor Strafverfolgung. Fällt diese Immunität weg, dann könnte den Marxisten Zuma die volle Härte des Strafrechts in seinem Heimatland treffen.
Die Vorwürfe gegen den südafrikanischen Staatschef reichen von Bereicherung, Korruption bis hin zu Vergewaltigung und Gewalt gegen politisch Andersdenkende. Unter dem Deckmantel der Mehrheit seines ANC hat Zuma seit 2009 ein autoritäres Regime am Kap der guten Hoffnung etabliert.
Waffengeschäfte und persönliche Bereicherung Zumas im Visier
Südafrikanische Staatsanwälte und Richter, die nicht im Lager Zumas stehen, warten auf ein Ende der Präsidentschaft. Allein 783 mutmaßliche schwere Straftaten sollen bereits in die Zeit vor seinem Amtsantritt 2009 zurückreichen. Es handelt es sich unter anderem um Korruption, Betrug, Geldwäsche und Steuerhinterziehung im Zusammenhang mit einem milliardenschweren Waffengeschäft aus dem Jahr 1999. Erst 2017 war Zuma als Parteichef des ANC abgewählt worden.
Viele ehemalige Mitstreiter aus den Zeiten des Kampfs gegen die frühere weiße Regierung in Pretoria sind heute erbitterte Gegner Zumas und beklagen den Verfall des politischen Systems in Südafrika.