Dass der Tiroler ORF mit einem Beitrag den Eindruck erzeugte, der Tiroler FPÖ-Obmann Markus Abwerzger würde zustimmend zu antisemitischen Äußerungen nicken, sorgt weiter für politischen Wirbel.
Zwar sieht der Tiroler ORF mit der Veröffentlichung eines zweiten Beitrags, in dem zu sehen ist, dass Abwerzger dem 86-Jährigen klar widersprach, als erledigt an. Einen Fehler ortete die zuständige Chefredakteurin des ORF Tirol, Brigitte Gogl, nicht. Bei der Gestalterin des Beitrags handle es sich um eine erfahrene Journalistin, der sie es zutraue, dass diese – wenn sie über mehrere Stunden für einen Beitrag drehe – wisse, “wo sie kürzt, ohne sinnentstellend zu sein”, heißt es in den Medien.
Dennoch ist die Causa damit noch lange nicht ausgestanden. Bei der angeblich “erfahrenen Journalistin” handelt es sich um Sybille Brunner. Und diese schwieg bis dato beharrlich. Der freiheitliche Mediensprecher Hans-Jörg Jenewein forderte von Brunner eine Entschuldigung. In einem Pressedienst schreibt er:
Wörtlich sagt die Moderatorin Sibylle Brunner folgendes: ,Die Tiroler FPÖ sah sich durch einen Schnitt in diesem Tirol-heute Beitrag missverständlich und unvollständig präsentiert. Diese Präsentation holen wir nach und Markus Abwerzger distanziert sich heute im Tirol-heute interview von den Aussagen des FPÖ-Fans.
Für Jenewein steht fest: “Sie (Brunner) hat sich durch Weglassungen der Manipulation schuldig gemacht.”
Auf Facebook mehren sich mittlerweile Stimmen gegen die verantwortliche Redakteurin. Auf ihrer Seite hat unzensuriert.at folgende Einträge gefunden:
Gibt es Ihrerseits eine Stellungnahme zu den “Vorkommnissen” der letzten Tage oder tun Sie weiter so als ob nix wäre….?
Warum haben SIe den Beitrag über die FPÖ so manipuliert? Was steckt dahinter klären Sie uns auf! Was ist da los im ORF Tirol?
Hauptsache, bewusst falsch berichten über den Tiroler FPÖ-Spitzenkandidaten! Tolle Unabhängigkeit!
Jetzt haben Sie endlich Zeit zum Fertigstudieren. Mit dem Job beim Rotfunk war es das ersteinmal. Baba und foin s ned. Sie werden uns nicht abgehen. Als Studienrichtung empfehle ich Koreanistik. Der Kim Jin Bumm braucht immer junge Talente oder reife weniger Talentierte für sein Fernsehen. Fragen Sie den ex BP Fischer um ein Empfehlungsschreiben, der hat dort gute Beziehungen.
Angriffe gegen ihre eigene Person ließ Brunner auf Facebook bis dato unkommentiert. Lediglich einen lobenden Beitrag (Tolles Team) beantwortete sie mit einem zwinkernden “Danke”.
Kein Lob jedenfalls bekommt Brunner vom freiheitlichen ORF-Stiftungsratsmitglied Norbert Steger, der in einem Interview betonte:
Viele ORF-Journalisten führen sich ja inzwischen auf wie gewählte Politiker. Ich bin ehrlich gesagt fassungslos, wie hier über die Stränge geschlagen wurde. Journalisten sind privilegiert – das ist angesichts ihrer Funktion in einer Demokratie auch okay. Jetzt sitzen die Privilegierten im ORF aber wie im Himmel – die verdienen ja viel mehr als ihre Printkollegen. Und das Mindeste, was man erwarten kann, ist, dass korrekt berichtet wird. Ich meine, irgendwann werden wir am Punkt angelangt sein, wo auch Jobs wackeln.
Ob als Konsequenz letztendlich Sybille Brunners Job wackelt?