Wahlversprechen um Wahlversprechen muss der amtierende französische Staatspräsident Emmanuel Macron relativieren bzw. ganz zurücknehmen. Das kostet massiv an Zustimmung bei der Bevölkerung. Aktuell sind nur mehr 44 Prozent der Befragten bei einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Ifop mit der Politik des Staatsoberhaupts zufrieden. Gleich 55 Prozent geben an, Macrons Reformen als Wähler völlig abzulehnen. Das ist die geringste Zustimmung seit Oktober 2017, als die Umfragewerte bereits einen Tiefpunkt erreichten.
Aktuell sind Frankreichs Wähler vor allem mit der Entwicklung der Kaufkraft und den Reformen beim öffentlichen Dienst unzufrieden. In beiden Bereichen hatte Macron nachhaltige Schritte in seiner Wahlbewegung angekündigt. Arbeitnehmer und Gewerkschaften sind über die Ergebnisse aber mehr als enttäuscht.
Macron wandelt auf den Spuren seines Vorgängers Hollande
Der Sozialliberale Macron wandelt nach nicht einmal einem Jahr im Amt in Sachen Beliebtheit bei den Franzosen auf den Spuren seines Vorgängers Francois Hollande. Dieser war ebenfalls von Monat zu Monat in der Wählergunst zurückgefallen, da er seine Wahlversprechen nicht einhalten konnte und gleichzeitig ein abgehobenes Bild als Staatsoberhaupt für die Öffentlichkeit abgab.
Macron, der früher Wirtschaftsminister unter Hollande war, hatte dessen Amtsführung zunehmend kritisiert, um 2016 aus eigenen Stücken die sozialistische Regierung zu verlassen und eigene politische Wege zu gehen. Jetzt ist er selbst mit einer solchen Entwicklung konfrontiert. Auch in Sachen Eitelkeit und Körperpflege folgt er seinem Vorgänger seit Amtsbeginn nach.