Den Parlaments-Pilzen ist nach deren Listengründer nun auch noch der Klubobmann abhanden gekommen. Interims-Klubobmann Peter Kolba hat am Sonntagabend seinen Rücktritt und Parteiaustritt verkündet.
Streit um Aufbau von Parteistrukturen
Scheinbar entnervt von innerparteilichen Querelen hat Peter Kolba nach nur wenigen Monaten das Handtuch geworfen und sich von der Liste verabschiedet. “Ich bin soeben aus der Partei ausgetreten, um klarzustellen, dass ich für deren Aufbau nicht mitverantwortlich bin”, zitiert die Presse ein Posting Kolbas in der parteiinternen Facebookgruppe “Vorwärts”. Tatsächlich dürften dem politisch völlig unerfahrenen Kolba seine Aufgaben über den Kopf gewachsen sein, wie er heute, Montag, dann auch selbst einräumte.
Seine Funktion als Klubobmann will er per 1. Mai beenden. Nicht zurücktreten will Kolba allerdings von seinem Abgeordnetenmandat. Das muss er auch nicht. Sein bisheriger Fraktionskollege und Stellvertreter Wolfgang Zinggl wird dahingehend zitiert, dass Listenflüchtling Kolba sogar im Pilz´schen Parlamentsklub verbleiben könne.
Absturz auf zwei Prozent
Chaos scheint Programm zu sein in der bunt zusammengewürfelten Parlamentspartei. Kaum war letzten Oktober die Wahl geschlagen, standen die Neu-Parlamentarier auch schon ohne ihren Listengründer da. Den Ex-Grünen Peter Pilz holten diverse Vorwürfe sexueller Belästigungen ein, die zu seinem vorläufigen Rückzug aus der Politik führten. Derart führungslos geworden, einigte man sich auf den Konsumentenschützer Peter Kolba als Klubobmann.
Wähler wenden sich ab
Die bisherige Performance der pilzlosen Pilztruppe dürfte für deren seinerzeitige Wähler aber durchaus unbefriedigend sein. Eine laut Umfragen Halbierung ihres Wähleranteils und ein Absturz auf zwei Prozent sind die Folge. Und obwohl Pilz mittlerweile wieder vehement ins Parlament drängt, will keiner seiner Schützlinge für ihn Platz machen. Weiterer Streit und Chaos sind damit vorprogrammiert.