Den Vorwurf eines höchst seltsamen und für einen Politiker wohl unwürdigen Demokratieverständnisses muss sich seit seinem Bild-Interview Kanzleramtsminister Peter Altmaier von der CDU gefallen lassen. Denn in diesem Gespräch wurde Altmaier von Bild-Politikchef Nikolas Blome gefragt, ob ein Nichtwähler besser sei als ein AfD-Wähler? Darauf Altmaier: "Selbstverständlich".
Parteien wählen, die "staatstragend" sind
Später kommt der CDU-Politiker dann wohl drauf, welchen Mist er gerade gebaut hat und versucht, seine Aussage zu relativieren:
Ich plädiere nicht fürs Nichtwählen, damit wir uns da ganz klar sind, ich plädiere dafür, dass alle zur Wahl gehen. Aber dass sie die Parteien wählen, die staatstragend sind. Und das sind für mich vorne weg natürlich meine eigenen CDU/CSU, aber auch FDP, SPD und Grüne. Ich kann keinen Sinn darin erkennen für die AfD zu stimmen. Im Übrigen glaube ich, dass auch die Linke keine Partei ist, die die Stabilität unseres politischen Systems befördert.
Selbsternannte "Elite-Politiker"
Geht man also vom Demokratieverständnis eines Peter Altmaier aus, dann dürfte man in Zukunft keine neue Partei mehr wählen in Deutschland. Denn wie soll eine Partei "staatstragend" sein, wenn sie erst seit kurzem auf dem Parkett der Politik agiert. Die Grünen, die Altmaier jetzt als "staatstragend" bezeichnet, haben ja auch ganz klein angefangen und mit unkonventionellen Mitteln auf sich aufmerksam machen müssen.
Altmaier redet also Schwachsinn und stärkt mit seiner Analyse, wen die Deutschen zu wählen haben, nur seinen politischen Mitbewerber namens AfD. Denn wer AfD wählt, hat von selbsternannten Elite-Politikern, wie Altmaier einer ist, schon längst die Schnauze voll.