Nachdem erst am vergangenen Montag, dem 25. Juni, ein tödlich verlaufener “Beziehungsstreit” zwischen einem als Bettler amtsbekannten Roma-Paar für einen mehrstündigen Ausnahmezustand in der Stadt gesorgt hat (unzensuriert berichtete), wandten sich jetzt zwei unserer Leser aus Bregenz an die Redaktion, um ihrem Unmut Luft zu machen.
Fetzenlager im Naturschutzgebiet
Die beiden Unzensuriert-Leser Peter H. (53) und Markus L. (46) treffen sich des Öfteren beim morgendlichen Gassi-Gehen mit ihren Hunden. Bevorzugt ist das Vierer-Gespann in den Auen im Mündungsgebiet der Bregenzerach unterwegs, das als Naturschutzgebiet ausgezeichnet ist. Vor allem Wasservögel brüten hier, aber auch Biber wurden in der Gegend wieder angesiedelt; darüber hinaus trifft man auf Füchse, Marder und gelegentlich sogar auf einen Dachs. Und – zum Entsetzen unserer beiden Leser, auch auf illegal campierende, sogenannte “Notreisende”.
Beim Zeltaufbau gestört
Die beiden schildern den Vorfall wie folgt:
Am Freitag dem 15. gingen wir wie immer mit unseren Hunden auf den Uferweg. Gleich nach dem Einstieg standen wir auf einmal unverhofft mitten in einem Lager, das sich gerade im Aufbau befand. Zwei Zelte standen bereits, ein drittes war man gerade am errichten. Etwa zehn bis fünfzehn Personen schienen zu der Gruppe zu gehören. Es handelte sich um mehrere ältere Männer, zwei ältere Frauen und drei kleine Kinder, etwa zwischen zwei und fünf Jahren. Da wir nicht wissen, welcher Volksgruppe genau diese Menschen angehörten, bezeichnen wir sie einfach als Zigeuner.
Naturwacht informiert
Die Leute schienen etwas verlegen ob unseres plötzlichen Auftauchens, waren jedoch freundlich. Wir sagten spaßhalber, dass sie ein tolles Wetter zum Campen erwischt hätten, worauf sie lachend beipflichteten. Da wir beide ohne Telefon unterwegs waren, konnten wir nicht sofort reagieren. Gleich nach dem Spaziergang haben wir jedoch bei der Naturwacht Vorarlberg angerufen und den Vorfall gemeldet.
Lager schon einmal geräumt
Besonders ärgerlich an der Sache sei, “dass genau an dieser Stelle bereits einige Wochen vorher schon einmal ein solches Lager aufgelöst werden musste. Die Abfälle lagen dann noch wochenlang herum”, erinnern sich die Zeugen. Das neu entstandene Lager wurde unseren Lesern zufolge jedenfalls am darauf folgenden Montag, dem 18., geräumt. Dienstag Früh fanden die Spaziergänger den Platz wieder leer vor – abgesehen von den Hinterlassenschaften der “hochmobilen ethnischen Minderheit”, von denen sie einige Fotos mitgeschickt haben (siehe oben).
Verschmutzung im Naturschutzgebiet
Dabei legen Herr H. und Herr L. Wert darauf, dass es ihnen nicht in erster Linie “gegen Zigeuner” geht:
Wir hätten auch eine Gruppe Einheimischer, die im Naturschutzgebiet campiert und ganz offensichtlich alles vermüllt, genauso gemeldet. Wir verstehen gar nicht, warum diese Menschen im Freien campieren, schließlich gibt es genug Angebote von Caritas & Co., wohin sie sich wenden können. Wenn sie ohnehin schon von unseren Steuergeldern versorgt werden, müssen sie ja nicht auch noch unsere Naherholungsgebiete belagern
Die Fotos der Überreste des Lagers stammen laut unseren Lesern vom 26. Juni, mehr als eine Woche nach Auflösung des Lagers. Der Stadt Bregenz scheint ihr Naturpark nicht besonders am Herzen zu liegen, schließt der Leserbrief zynisch.