Deutschlands Innenminister Horst Seehofer hat den berüchtigten “Rocker”-Klub “Osmanen Germania” verboten. “Rocker” deshalb, weil die gern in martialischen Videos auftretenden “Osmanen” nicht nur keine Rocker sind, weil ohne Motorräder und meist auch ohne dazugehörigem Führerschein, sondern sich auch aus Migrantenkreisen, vorwiegend Türken, rekrutieren.
“Schwerwiegende Gefährdung der Allgemeinheit”
“Von dem Verein geht eine schwerwiegende Gefährdung für individuelle Rechtsgüter und die Allgemeinheit aus”, erklärte das Innenministerium am Dienstag in Berlin. Zudem liefen in der Früh Durchsuchungen in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Bayern und Hessen gegen Mitglieder der Bande.
“Boxclub” gibt sich gern sozialen Anstrich
Der “BC Osmania” ist – im Gegensatz zu den MCs, also Motorradclubs – ein vorgeblicher Boxclub, der anfangs über soziale Medien propagierte, orientierungslosen Migranten-Jugendlichen einen Platz in neuen Strukturen geben zu wollen und sie “von der Straße” zu holen.
Zuhälterei, Waffen, Drogen, Erpressung
Dieser neue Platz erwies sich jedoch bald als die auch in Motorradclubs übliche Mischung aus Drogen- Mädchen- und Waffenhandel , Zuhälterei sowie räuberischer Erpressung, wofür einige Bandenmitglieder bereits vor Gericht stehen, derzeit etwa in Stuttgart-Stammheim, wo seinerzeit auch schon die RAF-Terroristen abgeurteilt worden waren.
Bundesweite Großrazzia
“Wer den Rechtsstaat ablehnt, kann von uns keine Nachsicht erwarten”, erklärte Seehofer zum deutschlandweiten Verbot der “Osmanen”. Die Behörden waren schon in der Vergangenheit wiederholt gegen die Gruppierung vorgegangen, zuletzt mit einer bundesweiten Großrazzia im März. Die Erkenntnisse, die damals gewonnen worden seien, bildeten die Grundlage für das Verbot, sagte Seehofer.
Ähnlich organisiert wie die “Hells Angels”
Erst 2015 gegründet, ist die Vereinigung in 16 Ortsgruppen, sogenannte “Chapter”, unterteilt, ähnlich wie die “Hells Angels”. Etwa 300 aktive “Osmanen” soll es nach Erkenntnissen der Polizei geben, die Gruppe selbst spricht von 2.000 Mitgliedern. Sie tragen auch sogenannte “Kutten”, also mit den Club-Signets bestickte Westen.
Enge Kontakte zu Erdogans AKP
Den Mitgliedern werden enge Kontakte zur nationalistischen Türken-Szene nachgesagt, sie treten auch immer wieder als Sicherheitskräfte bei Veranstaltungen der türkischen AKP auf und gelten als verlängerter Arm von Präsident Recep T. Erdogan in Deutschland. Auch die Finanzierung der “Osmanen” soll aus der Türkei erfolgt sein, etwa um Waffen einzukaufen. Damit ist es vorerst jedenfalls vorbei.
Namensänderung bringt nichts
Szenekenner warten nun gespannt, was passiert. Auch einzelne Chapters der “Hells Angels” wurden wiederholt verboten und aufgelöst (aber nie bundesweit), was die Höllenengel nicht daran hinderte, einfach in einem Nachbarort ein neues Chapter zu gründen. Die “Osmanen” könnten das Verbot nur mit einer kompletten Namensänderung umgehen – aber dafür hat das Innenministerium vorgesorgt: Es hat auch gleich alle potentiellen Nachfolge-Organisationen mitverboten.