Nicht weniger als 110.000 katalanische Patrioten folgten am 14. Juli 2018 einem Aufruf des ehemaligen Regionalpräsidenten Carles Puigdemont zu einer Massenkundgebung gegen den spanischen Zentralstaat. Die Anhänger der katalanischen Unabhängigkeitsbewegung forderten die sofortige Freilassung von 15 inhaftierten Spitzenpolitikern aus der Untersuchungshaft. Unter anderem nahm auch Joaquim Torra, der amtierende Regionalpräsident, und damit Nachfolger Puigdemonts, an der Kundgebung teil.
Gleichzeitig soll nach dem politischen Wunsch der Kundgebungsteilnehmer Carles Puigdemont nach Katalonien zurückkehren dürfen, ohne dass er von den spanischen Polizeibehörden in Haft genommen wird.
Pugidemont nur wegen Veruntreuung ein Auslieferungsfall
Neuen Elan erhält die katalonische Unabhängigkeitsbewegung durch den Beschluss des Oberlandesgerichts (OLG) in Schleswig-Holstein von vergangener Woche. Das OLG entschied, dass ein Auslieferungsbegehren des Obersten Gerichtshofs in Madrid für Pugidemont nur für das behauptete Delikt der Veruntreuung, nicht aber für Rebellion gegenüber Spanien zulässig sei. Damit erkennen die deutschen Gerichtsbehörden den Vorwurf der Rebellion gegenüber dem katalonischen Spitzenpolitiker und Unabhängigkeitsführer nicht an.