Das Eschensterben schreitet jetzt auch in der Bundeshauptstadt Wien mit Riesenschritten voran. Nachdem in den letzten Jahren Eschenkulturen durch den aggressiven Stengelbecherpilz bereits in Salzburg und Niederösterreich großflächig befallen worden waren, sind nun auch die rund 250.000 Eschen in der Bundeshauptstadt betroffen. Der Stengelbecherpilz stammt aus Asien und ist ein klassischer Einwanderer, der in seiner neuen Heimat den Feldzug durch die Eschenwälder Österreichs fortsetzt. Eingeschleppt worden sein dürfte er als illegaler Passagier bei Holztransporten aus dem Osten.
Magistratsabteilung 49 muss Eschenbestände fällen
Entlang von Straßen, Wander- und Radwegen oder im Umkreis von Gebäuden fällt die Wiener Magistratsabteilung 49, zuständig für die Land- und Forstwirtschaftsbetriebe der Stadt, ausnahmslos alle Eschen. Passiert das nicht, könnten durch den Pilzbefall geschwächte Bäume umfallen und damit großen Schaden anrichten.
Botaniker sind jetzt damit beschäftigt, resistente Eschen zu dokumentieren, um mit deren Erbmaterial Bestände zu züchten, die dem Eindringling in der freien Natur gewachsen sind. Und die Uhr läuft bei diesem Projekt. Bereits im Vorjahr hatte das Landwirtschafts- und Umweltministerium festgestellt, dass weite Teile der österreichischen Eschenbestände massiv vom Stengelbecherpilz bedroht sind.