Das Schweizerhaus im Prater sieht sich seit einigen Tagen Rassismusvorwürfen ausgesetzt. Auch wenn der Wirt, Karl Kolarik, dies entschieden zurückweist, von Unsinn spricht und Schadenersatzansprüche wegen Verleumdung ankündigt, scheint in manchen Medien der Rassismus-Eklat ausgemachte Sache zu sein.
Rassistisch beschimpft und am Boden getreten
Das Bild für manche Journalisten war schnell gemalt: Ein US-Amerikaner mit schwarzer Hautfarbe wird von fünf Kellnern rassistisch beschimpft, auf den Boden geworfen und getreten. Über einen normalen Raufhandel um eine Stelze hätten sie wahrscheinlich nicht einmal berichtet, jetzt aber, da ein Afroamerikaner involviert ist, war die Sache natürlich anders.
Kolarik: “US-Amerikaner attackierte Kellner”
Ganz anders nämlich, hört man sich auch die Gegenseite an. Karl Kolarik bestätigt den Streit um die Qualität der Stelze und schildert den Vorfall in der Tageszeitung Österreich so:
Zuerst hat der Gast dem Kellner das Tablett ans Kinn geworfen, sodass dieser danach ins Spital musste. Dann hat der Gast mit Tellern und Tabletts herumgeworfen. Dann hat der Afroamerikaner den Tisch genommen und ihn in die Höhe geworfen samt Tellern und Bierkrügen. Kellner haben ihn zum Schutz der Gäste niedergedrückt, das war es eigentlich.
Dass von den Medien daraus gleich ein Rassismusvorwurf konstruiert wurde, versteht Kolarik nicht. Im Schweizerhaus würden Leute aus 40 Nationen arbeiten. “So etwas gibt es bei uns nicht,” so Kolarik.