Tiznit im Süden Marokkos soll zum Sammellager illegaler Migranten in Richtung Europa werden.

12. August 2018 / 13:10 Uhr

Marokko: 1.800 illegale Migranten aus Küstenabschnitt im Norden ausgewiesen

Aktuell zeigt sich der nordafrikanische Staat Marokko offensichtlich kooperativ, wenn es darum geht, die illegale Einwanderung nach Europa über das Mittelmeer einzuschränken. In den vergangenen Tagen sollen bis zu 1.800 illegale Migranten aus dem Küstenabschnitt zum Mittelmeer durch Sicherheitskräfte ausgewiesen worden sein. Ziel der organisierten Ausweisungstransporte soll die im Süden gelegene Stadt Tiznit nahe Agadir sein.

Immer mehr Illegale suchen Weg in EU über Marokko

Derzeit suchen immer mehr illegale Migranten aus Afrika den Weg nach Europa über Marokko, um über das Mittelmeer und Spanien in die EU einzuwandern. Allein 50.000 sollen derzeit im Norden Marokkos auf eine Überfuhr nach Spanien warten. Bisher dürften allein heuer bisher mindestens 23.000 Illegale so nach Europa gelangt sein. Dies soll unter anderem mit dieser Aktion eingedämmt werden, wie aus marokkanischen Sicherheitskreisen zu hören ist.

Spaniens Regierung bisher zu lasch bei Küstenschutz

In den vergangenen Monaten war die sozialistische Regierung in Madrid zu lasch beim Küstenschutz. Nach dem Sturm einer spanischen Exklave in Nordafrika wollte man dort sogar den mit dem sogenannten NATO-Draht gesicherten Grenzschutz abbauen. Das würde für Migranten einen zusätzlichen Anknüpfungspunkt zur illegalen Einwanderung bedeuten. Durch Druck aus anderen EU-Ländern wird jetzt offensichtlich wieder von dieser “liberalen” (andere würden sagen: fahrlässigen) Haltung abgegangen, und man hält wieder an Grenzkontrollen fest.

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