Ohne Handschlag für das jeweils andere Geschlecht kann es keine Schweizer Staatsbürgerschaft für Ausländer geben. Das beschloss jetzt eine Einbürgerungskommission in Lausanne. Betroffen von dieser Entscheidung ist ein Moslem-Ehepaar, das die eidgenössische Staatsbürgerschaft übernehmen wollte. In der Anhörung vor der Lausanner Kommission kam zu Tage, dass die beiden Moslems aus streng religiösen Gründen massive Probleme im Umgang mit dem jeweils anderen Geschlecht haben.
Nicht nur der landesübliche Handschlag in der Schweiz sondern insgesamt die Kommunikation mit andersgeschlechtlichen Personen bereitete den beiden Staatsbürgerschaftskandidaten massive Probleme und Überwindungen. Deshalb war eine Einbürgerung für die Kommissionsmitglieder nicht zu rechtfertigen.
Gleichberechtigung ist wichtiger als religiöse Intoleranz
Die Kommission stellte klar, dass im Zusammenhang mit der Verleihung einer Staatsbürgerschaft jedenfalls Gleichberechtigung wichtiger ist als religiöse Intoleranz gerade auch von Moslems sei. Ausdrücklich begrüßt wird diese klare Entscheidung von Grégoire Junod, dem Bürgermeister von Lausanne. Junod ist Sozialist und seit 2016 Bürgermeister der Stadt in der französischen Schweiz.