Die Österreichische Nationalbank stellt sich neu auf: Ihr Präsident wird Wirtschaftskammer-Chef Harald Mahrer und ihr Gouverneur der frühere Weltbank-Direktor Robert Holzmann.
Gouverneur viel mächtiger als Präsident
In der Notenbank ist die wichtigere Position nicht der Präsident, sondern jene des Gouverneurs. Diese Position bekleidete bis jetzt Ewald Nowotny von der SPÖ. Sein Vertrag läuft aus.
Der 69-jährige Robert Holzmann ist gebürtiger Steirer und war ein guter Bekannter von Jörg Haider. 2017 erhielt er die Franz-Dinghofer-Medaille für seine Verdienste um die Wissenschaft verliehen. Diese Ehrung geht auf eine Initiative des damaligen Dritten Nationalratspräsidenten Martin Graf (FPÖ) anlässlich des 92. Jahrestages der Ausrufung der Republik Österreich im Jahre 2010 zurück. Seither werden Leistungen in Forschung und Lehre in den Bereichen Rechtswissenschaften, Medizin, Theologie und Ethik sowie Philosophie, insbesondere der Rechtsphilosophie, mit der Medaille ausgezeichnet.
Dinghofer-Preisträger Holzmann fachlich höchst anerkannt
Beruflich war Robert Holzmann zwischen 1997 und 2011 in verschiedenen Funktionen bei der Weltbank in Washington tätig. Die fachliche Befähigung des Wirtschaftswissenschaftlers steht damit außer Frage, heißt es aus Regierungskreisen.
Nicht so beim 45-jährigen Harald Mahrer von der ÖVP. Er kommt aus der PR-Branche, war Wirtschaftsminister und ist aktuell Wirtschaftskammerpräsident. Erfahrung mit der Finanzwelt hat Mahrer keine.