Neue Streitereien gibt es im links-grünen Lager. Ein Video zur Wahl des Spitzenkandidaten der Wiener Grünen erregt den Klubobmann der Liste Pilz im Nationalrat, Bruno Rossmann. Er sieht in der Darstellung von Listengründer Peter Pilz als Fliegenpilz eine Anleihe bei antisemitistischen Hetzschriften aus der nationalsozialistischen Ära Mitte des 20. Jahrhunderts. Er fordert die Wiener Grüne jetzt auf, für Aufklärung zu sorgen:
Die Wiener Grünen haben zur Wahl ihrer SpitzenkandidatInnen geladen – und dazu ein Video ins Netz gestellt. Heute ist dieses Video ohne jede Erklärung von den Grünen gelöscht worden. Das Video beginnt mit einem Angriff auf Peter Pilz unter Verwendung eines weitverbreiteten antisemitischen Sujets, es zeigt einen giftigen Fliegenpilz mit dem Gesicht von Peter Pilz. In den älteren vergleichbaren Darstellungen, etwa des Stürmer-Autors Ernst Hiemer oder in Veröffentlichungen ukrainischer Rechtsextremisten, dient dieses Sujet der Verächtlichmachung von jüdischen MitbürgerInnen.
Eines dieser Kinderbücher war “Der Giftpilz”. Ein Buch, das 1938 erschien und vom Hauptschriftleiter der nationalsozialistischen Wochenzeitung “Stürmer” namens Ernst Hiemer geschrieben worden war. Kindern wurde in diesem Hetzbuch gezeigt, an welchen Merkmalen man Juden erkennen könne.
Rossmann fordert Entschuldigung und Verantwortung
Der Liste-Pilz-Klubobmann und Ex-Grüne Rossmann fordert von seinen ehemaligen Parteigenossen jetzt einen Entschuldung und die Übernahme politischer Verantwortung:
Bruno Rossmann, Klubobmann der Liste Pilz, fordert die Wiener Grünen auf, der Öffentlichkeit zu erklären, wie es zu diesem Video kommen konnte, warum hier ein antisemitisches Sujet verwendet wurde, warum das Video kommentarlos gelöscht worden ist und wer dafür die politische Verantwortung trägt. Überdies verlangt Bruno Rossmann eine sofortige Entschuldigung der Verantwortlichen bei Peter Pilz.