In Brasilien waren 147 Millionen Wähler zur Präsidentenwahl am 7. Oktober aufgerufen. Gewonnen hat die erste Rund mit deutlichem Abstand Jair Bolsonaro, der Kandidat der Nationalkonservativen. Bolsonaro erzielte 46 Prozent, der Kandidat der linken Arbeiterpartei, Fernando Haddad, kam auf 29 Prozent der abgegebenen Stimmen. Ciro Gomes, in weiterer linker Kandidat, erzielte 12,5 Prozent, und der lonservativ-liberale Geraldo Alkmin kam auf 4,8 Prozent. Schlusslicht war mit lediglich 1,2 Prozent Henrique Meirelles, der vom amtierenden Staatspräsidenten Brasiliens, Michel Temer, unterstützt wurde. Auf die restlichen acht Kandidaten entfielen zusammen weniger als sechs Prozent.
Bolsonaro kritisierte die Wahlorganisation, da es offensichtlich Manipulationsversuche bei den elektronischen Wahlurnen gegeben hat. Nun soll das Oberste Wahlgericht angerufen werden, weil Bolsonaro davon ausgeht, dass bei korrektem Verlauf er bereits im ersten Wahlgang mehr als 50 Prozent der Stimmen erzielt hätte.
Stichwahlen in drei Wochen zwischen Bolsonaro und Haddad
In drei Wochen sollen nun die Brasilianer neuerlich zu den Wahlurnen gerufen werden. Mit Bolsonaro und Haddad stehen sich zwei Flügelkandidaten gegenüber. Der als “Trump Brasiliens” gefeierte Ex-Armeeoffizier Bolsonaro hat vor allem den Kampf gegen Kriminalität und Korruption auf seine Fahnen geheftet. Allein 2017 wurden in Südamerikas größtem Staat 60.000 Personen durch Gewaltverbrechen getötet. Drogenbanden, Polizei- und Militärkräfte führen seit Jahren einen erbitterten Kampf gegeneinander. Bolsonaro ist deshalb als Nationalkonservativer angetreten, diesen Zustand zu beenden.