Die tödliche Ebola-Seuche wütet wieder im Ost-Kongo. Aktuell geht man bei den kongolesischen Gesundheitsbehörden von 211 Ansteckungsfällen aus. Mehr als 100 Kongolesen sind bereits am tödlichen Virus verstorben. Die Seuche wütet bereits zum zehnten Mal in den letzten knapp 50 Jahren im Kongo. Zum ersten Mal war das Ebola-Virus Anfang der 1970er Jahre ausgebrochen. Aktuell ist die Situation für die örtlichen Gesundheitsbehörden akut und wird mit Alarmstufe rot eingeordnet.
Durch die regionale Bürgerkriegssituation im betroffenen Gebiet rund um die Stadt Benin, wo ein Großteil der Ebola-Fälle registriert wurde, ist eine umfassende Bekämpfung der ansteckenden Krankheit nur sehr schwer logistisch umzusetzen. Dies könnte zu einer weiteren Ausbreitung beitragen. In den Jahren 2014 und 2015 wurden 11.000 Personen durch Ebola unmittelbar getötet.
Ebola-Leiche wurde durch Angehörige entführt
Zu dramatischen Szenen kam es in Beni im Zuge eines Leichentransports für einen verstorbenen Ebola-Kranken. Der Fahrer eines Leichenwagens änderte auf dem Weg zu einem Friedhof plötzlich die Fahrtroute und transportierte die Leiche zu einem Grundstück der Familie des Toten. Als alarmierte Sicherheitskräfte den Leichnam wieder zurückbringen wollten, kam es zu einem Straßenkampf mit Familienmitgliedern und Nachbarn.
Erst Stunden später brachten Familienangehörige die Ebola-Leiche wieder zum Friedhof. Ob und wie viele Personen sich durch den Kontakt mit dem Kadaver neu mit Ebola angesteckt haben, ist noch nicht bekannt.