Astrid Lindgrens Geschichte von Pippi Langstrumpf wurde nun neu interpretiert. So ist Pippi nicht mehr länger ein schwedisches Mädchen mit Zöpfen, einem Äffchen und einem Pferd. Pippi ist jetzt ein Roma-Mädchen aus Rumänien und lebt in Rinkeby, einem Vorort von Stockholm, heute mit hohem arabisch-afrikanischem Bevölkerungsanteil. Statt in der Villa Kunterbunt lebt die neue Pippi in einem Wohnwagen und ihre Tiere sind jetzt aus Plüsch. Auch Thomas und Annika gibt es nicht mehr, jetzt sind Costas und Katarina ihre Freunde. Bei so viel Kindsweglegung fehlte nur noch, dass auch der Vater kein Seemann mehr ist: Er ist jetzt einfach weg und Pippi weiß nicht, wo er sich aufhält und was er tut.
“In die Gegenwart geholt”
“Einige Leute haben sich aufgeregt. Sie werfen uns vor, ein schwedisches Kulturgut zu zerstören. Aber die Idee ist ja nicht neu. Man hat Hamlet umgeschrieben, man hat Aschenputtel umgeschrieben. Wir wollten Pippi neu gestalten und in die Gegenwart holen”, rechtfertigt sich die Autorin Gunilla Lundgrens. Auch die Erben der Pippi-Erfinderin Astrid Lindgren, anfangs skeptisch, als sie von dem Plan gehört haben, hätten “grünes Licht” gegeben.
Lindgrens neue Pippi fand Gefallen beim Schwedischen Rundfunkt. Dort wurde die neue Pippi als Hörspiel produziert und wird zudem in einigen Sprachen der Einwanderer ausgestrahlt. Das Buch dazu soll bald folgen.