Wie am 2. November bekannt wurde, haben bekennende Anhänger des “Islamischen Staates” in Ägypten wieder ein Massaker unter koptischen Christen angerichtet. Während von offizieller Seite über sieben Tote und zahlreiche Verletzte berichtet wird, spricht der Erzbischof der Kopten von mindestens 14 Toten.
Verfolgte Minderheit
Doch dies war nur eines von vielen Massakern, denen sich die verfolgte Minderheit der Christen in islamischen Ländern ausgesetzt sieht. Ein ähnlicher Massenmord mit 29 Toten und ebenfalls zahlreichen Verletzten fand bereits im Mai vergangenen Jahres unweit der Stelle des jüngsten Anschlages statt.
Doch die zunehmend verschwindende Minderheit der Christen ist nicht nur in Ägypten, sondern in vielen islamischen Ländern Opfer von religiösen Hassverbrechen und moslemischer Intoleranz.
Pakistan: Nachbarschaftsstreit führt in Todeszelle
Erst wenige Tage vor diesem traurigen Hassverbrechen in Ägypten sorgte in Pakistan der Freispruch für eine Christin für landesweite Unruhen. Dort wurde die fünffache Mutter Asia Bibi nach acht Jahren in der Todeszelle vom Vorwurf freigesprochen, den Propheten Mohamed beleidigt zu haben. Der Vorwurf war damals von zwei moslemischen Frauen erhoben worden, mit denen Bibi in ihrem Dorf in Streit geraten war. Ein kleiner Nachbarschaftsstreit reicht in einer islamischen Mehrheitsgesellschaft also aus, um mindestens im Gefängnis zu landen – wenn man denn nicht selber den “Rechtgläubigen” angehört.
Freispruch führt zu Aufständen
Der Freispruch für Bibi hatte jedoch weitreichende Folgen. Ein wütender islamischer Mob legte vorübergehend das ganze Land lahm, zehntausende Anhänger der “Religion des Friedens” versammelten sich spontan, um die Todesstrafe für eine fünffache Mutter zu fordern. Die Führer der radikalen Moslems fordern inzwischen sogar den Tod für die Richter, die dieses Freispruch-Urteil fällten.
Wie auch in Ägypten musste das Militär eingreifen, um die Lage wieder unter Kontrolle zu bringen.
Verfolgung hauptsächlich in moslemischen Ländern
Insgesamt leben nach Schätzung von “OpenDoors” weltweit etwa 600 Millionen Menschen christlichen Glaubens in über 50 Ländern, in denen sie aufgrund ihres Glaubens potenziell in Gefahr sind. Mehr als 200 Millionen davon sind direkter Verfolgung ausgeliefert und, wie die interaktive Karte zeigt, konzentriert sich das Leid der Christen fast ausschließlich auf islamisch dominierte Länder.
Diese Tatsachen sollte man vielleicht im Hinterkopf behalten, wenn man hierzulande mehr Toleranz gegenüber dem Islam fordert.