Der US-Lieferdienst macht sich im vorweihnachtlichen Zustellgeschäft in Österreich gerade keine Freunde. Seit einem Monat liefert Amazon seine Pakete in der Bundeshauptstadt Wien selbst aus. Nun beklagen Kunden, dass Lieferungen trotz erfolgter Information via Zustell-App nicht an der richtigen Adresse angekommen sind. Grund für diesen wachsenden Ärger entnervter Weihnachtskunden soll die Tatsache sein, dass Amazon sich externer Paketzusteller bedient, die Bestellungen oft einfach vor die Haustür legen, ohne den Kunden tatsächlich anzutreffen.
Diebe nutzen diese Vorgangsweise offensichtlich derzeit mit wachsender Intensität und klauen einfach die Amazon-Pakete vor Ort. Bisher scheint der US-Zusteller auf diese Situation etwas ratlos zu reagieren. Auch ein hinterlegtes Abholstellensystem, wie es etwa andere Paketdienste seit Jahren in Wien aufgezogen haben, wurde noch nicht installiert.
Verein für Konsumenteninformation: Amazon haftet
Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) sieht nach Rechtsprüfung die Situation eindeutig zwischen Amazon und dem jeweiligen Kunden: Der Zusteller braucht eine Abstellgenehmigung, wenn er ein Paket ohne Empfangsbestätigung einfach vor Ort zurücklassen möchte. Hat er diese nicht, dann gilt die Lieferung als nicht ordnungsgemäß zugestellt und er haftet für einen allfälligen Schaden.
Das ist aber nicht der einzige Wirbel, den Amazon in Österreich in den letzten Wochen verursacht hat. Ausgelöst durch eine Anzeige des Handelsverbandes interessiert sich jetzt auch die Bundeswettbewerbsbehörde in Österreich für den US-Lieferdienst und seine Geschäftspraktiken.