“Ich bin für Forschung in dem Bereich und schließe auch nicht aus, dass ich einmal überzeugt werde, dass Gentechnik vielleicht auch etwas Gutes ist!” Das meinte vor fünf Jahren Angelika Mlinar. Die umstrittene Neos-Politikerin sitzt – wenn auch nicht mehr lange – im EU-Parlament in der Fraktion ALDE. Mlinars Worte wurden sicherlich gerne von so manchem Gentechnik-Konzern wohlwollend goutiert.
Medien berichteten unlängst, dass ALDE seit Jahren großzügige Spenden von diversen Konzernen erhält. Unzensuriert warf einen Blick auf die öffentliche Datenbank. Leider werden aktuell nur Spenden aus dem Jahr 2018 angezeigt.
Neun Großspender
ALDE hat neun Großspender in besagtem Jahr gehabt und in Summe mehr als 150.000 Euro lukrieren können. Zu den Firmen zählen Google, der umstrittene Fahrdienstleister Uber, das Mobilfunkunternehmen GSMA, aber auch der Pharmakonzern Bayer, der den umstrittenen US-Gentechnik-Konzern Monsanto übernommen hat. Ebenfalls zu den Spendern gehört Syngenta als Agrarkonzern, der ebenfalls wegen seiner Genforschung in Kritik geraten ist.
Wie steht eigentlich Neos-EU-Spitzenkandidatin Claudia Gamon dazu, dass die ALDE Spenden von Firmen entgegennimmt, die Feuer und Flamme für die Gentechnik sind? Wenngleich Gamons Chancen, in das EU-Parlament einzuziehen, ohnehin faktisch bei Null liegen: Vielleicht findet sie etwas Gutes an der Gentechnik?