In der nach oben offenen Skala der „politisch korrekten“ Verrücktheiten hat der US-Konzern Google nun einen neuen Gipfel erreicht: Nach dem Willen der Firmenleitung sollen sich ab sofort auch Programmiersprachen dem Diktat der politischen Korrektheit unterwerfen.
„Herr“ und „Sklave“ – geht gar nicht
Besonders verwerflich findet man die Begriffe „Master/Slave“, die bisher benutzt wurden, um hierarchische Strukturen einfach zu umschreiben. Einfaches Beispiel: Festplatte (C) ist der Master, von dem aus „Slaves“ wie Laufwerke und Anschlüsse gesteuert werden.
Das ist natürlich faschistischer Rassisten-Sprech in Reinkultur und es verwundert eigentlich nur, dass nicht schon früher irgendein SJW (Krieger für soziale Gerechtigkeit) sich dieses Themas angenommen hat.
“Schwarze” und “weiße” Listen
Auch mit Begriffen wie „Blacklist“ und „Whitelist“ hat man seine liebe Not. Die „Blacklist“ steht nämlich für Dinge, die gar nicht gehen und daher verboten werden müssen (so sind zum Beispiel viele freie Nachrichtenportale in den Suchergebnissen des Konzerns ge-“blacklisted“), während auf der „Whitelist“ alles aufgezählt wird, was positiv ist und gefördert gehört.
Schwarz steht also für das Schlechte, Weiß für das Gute – das löst natürlich bei jedem gestandenen Toleranzler Schnappatmung aus.
Besonderes Augenmerk gilt auch dem „trumpssh“-Kommando (ssh-Protokolle benötigt man für verschlüsselte Netzwerkverbindungen), denn in diesem kommt ja der Name des Leibhaftigen persönlich vor.
Druck auf Ingenieure
Der Konzern veröffentlichte einige Memos und offizielle Papiere, in denen Entwickler und Programmierer angehalten werden, „problematische Ausdrücke“ aus eigener Initiative aufzuspüren und durch „respektvolle Begriffe“ zu ersetzen. Wer sich nicht sicher ist, wo die rote Linie zwischen „respektvollen“ und „abwertenden“ Begriffen zu ziehen ist, der kann sich vertrauensvoll an das hausinterne D&I (diversity & inclusion)-Team wenden; dort werden vermutlich hochbezahlte Sozial- und Genderwissenschaftler diesen gefühllosen Technikern hochintelligente Vorschläge machen, wie sie ihre Programmiersprachen politisch korrekt umzuschreiben haben.
Babylonische Sprachverwirrung
Dass dieser Begriffskosmos über die letzten Jahrzehnte natürlich gewachsen und weltweit einheitlich ist, kümmert die selbsternannten Weltverbesserer selbstverständlich nicht. Statt weiterhin die gewohnten linguistischen Werkzeuge zu benutzen, die es nun einmal schlicht einfacher machen, sich in den komplizierten Computer-Architekturen zurecht zu finden, wird hier ohne Not das rein emotional begründete Diktat der politischen Korrektheit der streng logisch operierenden Welt einer wichtigen Zukunftstechnologie übergestülpt.
Eine Art babylonischer Verwirrung von Maschinensprachen könnte die Folge sein – und das könnte dramatische Auswirkungen auf unsere mittlerweile komplett computerisierten Gesellschaften haben.