Die glück- und erfolglose SPÖ-Bundesparteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner hält zu ihrem interparteilich höchst umstrittenen Bundesgeschäftsführer Thomas Drozda. In der Tageszeitung Österreich stärkt sie den sozialdemokratischen Parteimanager, der in den letzten Monaten ebenso wenig Tritt fassen konnte, wie seine Chefin:
Ich habe mir, wie alle Vorsitzenden vor mir, meinen Bundesgeschäftsführer selbst ausgesucht. Das war auch meine Bedingung, bevor ich den Parteivorsitz übernommen habe. Ich werde an meinem Bundesgeschäftsführer festhalten.
Gleichzeitig kündigt Rendi-Wagner an, die öffentlich vermisste Schlagzahl der Sozialdemokraten endlich erhöhen zu wollen:
Ja, wir müssen und werden die Schlagkraft erhöhen, sowohl programmatisch-inhaltlich als auch organisatorisch als auch in der Kommunikation.
Rendi-Wagner: Nibelungentreue wegen Silberstein-Affäre?
Gewöhnlich gut informierte, aber derzeit zur aktuellen Parteispitze in Opposition befindliche Kreise in der SPÖ glauben zu wissen, warum Rendi-Wagner ohne Wenn und Aber zu Drozda als Bundesgeschäftsführer steht: Drozda soll neben Rendi-Wagner selbst und deren Ehemann, dem ehemaligen Kabinettschef von Drozda, zu jenem kleinen Personenkreis gehört haben, der von Christian Kern in die Aktionen rund um die Silberstein-Affäre im Nationalratswahlkampf eingeweiht worden ist.
Deshalb soll er als Geheimnisträger unentbehrlich sein. Nun hat Nibelungentreue in der Politik etwas für sich. Sie kann aber auch zum Sargnagel für jene Person werden, die sie wider besseres Wissen gewährt. Beim Duo Rendi-Wagner undDrozda könnte es da noch zu Überraschungen kommen. Drozda bleibt jedenfalls bei der SPÖ-Basis unbeliebt.