Papst Franziskus will Salvini, Italiens Innenminister, so lange nicht empfangen, bis er seinen Widerstand gegen die Masseneinwanderung aufgibt.

30. März 2019 / 15:02 Uhr

Papst Franziskus: Kein Empfang für Italiens Innenminister Matteo Salvini

Unter Papst Franziskus sind im Vatikan nicht nur gemäßigte Vertreter der Linken willkommen, sondern auch Exponenten der radikalen Linken, wie der ehemalige Vorsitzende der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ), Griechenlands Ministerpräsident Alexis Tsipras oder Venezuelas bolivarisch-sozialistischen Diktator Nicolas Maduro. Für Vertreter rechts der Mitte aber gilt seit sechs Jahren im Vatikan: draußen bleiben. Ausnahmen sind lediglich Staatsbesuche und andere diplomatische Verpflichtungen.

Affront gegen Innenminister

Zu spüren bekommt das aktuell der Innenminister Italiens, Matteo Salvini. Der Vorsitzende der Lega, die er von einer Regionalpartei zu einer italienweiten, EU-kritischen und anti-globalistischen Partei führte schließt konsequent die sogenannte “Mittelmeerroute” der illegalen Einwanderung. Er beschlagnahmt die Schiffe der NGOs, denen er vorwirft, als “bestelltes Taxi” nach Europa zu funktionieren und damit die illegale Einwanderung zu fördern. Salvini will ein Europa der Vaterländer, in dem die nationale Souveränität aufrechtbleibt, und die EU nur eine wirtschaftliche, aber keine politische Union ist.

Mit diesen Positionen steht Salvini im offenen Widerspruch zu den politischen Überzeugungen von Papst Franziskus. Das gilt vor allem für die Migrationspolitik. Franziskus rief auf dem Höhepunkt der “Flüchtlingskrise” 2015 den Regierungen zu: “Nehmt alle auf, Schlechte wie Gute”. Worte, die vor allem die autochthonen Steuerzahler irritierten.

Audienz nur bei Öffnung der Häfen für “Flüchtlinge”

Matteo Salvini stellte bisher gar keinen Antrag um Audienz beim Papst. Es hieß zuletzt aber, dass der bekennende Katholik das “Kriegsbeil” mit dem Papst begraben wolle. Die Bitte um eine Audienz lag also in der Luft.

Deshalb ergriff Franziskus präventiv die Initiative. Er ließ Salvini nun wissen, dass er ihn nicht in Audienz empfangen werde, solange er nicht die italienischen Häfen für “Flüchtlinge” öffne.

Papst im Wahlkampfmodus

Die ungefragte Ausladung Salvinis durch Papst Franziskus gehört bereits zum EU-Wahlkampf. Dieser hat sich seit seiner eigenen Wahl zum Papst bereits in zahlreichen Ländern in wichtige Wahlkämpfe eingemischt, allerdings bisher immer schweren Schiffbruch damit erlitt. Von seiner Heimat Argentinien über die USA bis nach Italien siegten jeweils die Kandidaten und Parteien, die Franziskus nicht an den Schalthebeln der Macht sehen wollte, was er im Vorfeld auch deutlich zu verstehen gab.

Franziskus´ Präferenz gilt der politischen Linken, sogar mit bevorzugter Sympathie für die radikale Linke. Hillary Clinton wäre ihm im Weißen Haus lieber gewesen als Donald Trump, sein Kandidat aber war der linksaußen stehende US-Senator Bernie Sanders. Die politische Linke, die in der Vergangenheit bei jeder nur denkbaren Gelegenheit aufheulte und mit empörtem Zorn seinen Vorgängern “Einmischung” in die inneren Angelegenheiten vorwarf, findet plötzlich nichts mehr daran auszusetzen.

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