Sie versuchen es also wieder einmal. Wie Medien berichten, versuchen die Vertreter der sich vollmundig “Christliche Partei Österreichs”, kurz CPÖ, nennenden Splitterpartei, sich an den Europawahlen zu beteiligen. Bei den letzten Nationalratswahlen hatte es nur zu einer bescheidenen Kandidatur im “Ländle” Vorarlberg gereicht. Dazu brauchte es ja nur gerade einmal 100 Unterschriften.
Verbündete eines Herrn Ewald Stadler
Worüber die Akteure der CPÖ bei ihren derzeitigen Versuchen, die notwendigen Unterschriften für eine Wahlzulassung zu erreichen, gerne hinwegsehen, ist eine für viele ernsthafte Zeitgenossen peinliche bis Ärgernis erregende Tatsache: Diese angeblich so “christliche” CPÖ unterstützte bei der letzten Europawahl Herrn Ewald Stadler und dessen inzwischen aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwundene Partei REKOS.
Eigentümliches Verständnis von “christlich”
Das Verständnis von christlich ist bei der CPÖ etwas eigentümlich. Ist Herr Stadler doch in bekennend christlichen Kreisen alles andere als unumstritten. So ging die offizielle Erzdiözese Wien schon vor Jahren deutlich auf Distanz zu Stadler und warnte regelrecht vor dessen Umtrieben. Längst hat sich Stadler auch mit der bei konservativen Amtskirchenkritikern so angesehenen und zugleich von der päpstlichen Kurie in Rom als Gesprächspartner anerkannten Priesterbruderschaft St. Pius X. heftig überworfen.
Nicht vergessen werden darf, dass der seinerzeitige Liebling der CPÖ, Stadler, infolge seines offensichtlich nicht so christlichen Verhaltens gegenüber dem Bundesparteiobmann der FPÖ, Heinz-Christian Strache, inzwischen rechtskräftig verurteilt ist: zum Straftatbestand der schweren Nötigung! Die offizielle katholische Kirche distanzierte sich schon im Jahre 2010 vom langjährigen CPÖ-Vorsitzenden und damaligen Kandidaten für das Amt des Bundespräsdienten, Rudolf Gehring.
Dubiose europäische Verbindungen
Erst recht dubios bis entlarvend sind die Verbindungen der CPÖ auf europäischer Ebene. Geben sich Herrschaften wie Rudolf Gehring und Ewald Stadler doch gerne nicht nur allgemein als Christen, sondern ganz dezidiert als Katholiken aus. Dies hindert die CPÖ aber nicht an einer Mitgliedschaft in der sogenannten “Europäischen Christlichen Politischen Bewegung”, der auch die beiden niederländischen Parteien “ChristenUnie”, kurz CU, und “Staatkundig Gereformeerde Partij”, kurz SGP, angehören, und die aufschlussreicheerweise auch in den Niederlanden ihren Hauptsitz hat.
Beide niederländischen Parteien sind so etwas wie der Arm des politischen Calvinismus mit seiner militant antikatholischen Geschichte. Verbunden damit zeigte sich eine Frauenfeindlichkeit, die bei der SGP dazu führte, dass man bis vor wenigen Jahren weibliche aktive Parteimitglieder und erst recht Mandatarinnen und dergleichen ablehnte. Erst die staatliche Rechtssprechung zwang die politischen Freunde der CPÖ zu einer formalen Mäßigung.