Der linke Ministerpräsident Griechenlands, Alexis Tsipras, fordert wieder einmal hunderte Milliarden Reparationen von Deutschland.

22. April 2019 / 13:22 Uhr

Griechenland: Tsipras möchte 300 Milliarden Euro für Kriegsschäden von Deutschland

Immer, wenn EU- oder Parlamentswahlen im EU-Land Griechenland vor der Tür stehen, dann wird eine alte Drohung aus der politischen Mottenkiste geholt: mutmaßliche Reparationszahlungen Deutschlands an Griechenland für angebliche Kriegsverbrechen und Vermögensschäden, die aus der Zeit der deutschen Besatzung 1941 bis 1945 herrühren würden.

Der linkssozialistische Ministerpräsident Alexis Tsipras (Syriza) und seine Genossen in der griechischen Regierung waren wieder einmal fleißig. Auf nicht weniger als 300 Milliarden Euro kommen die Griechen bei ihren vermeintlichen Ansprüchen gegenüber Berlin.

Reparationszahlungen schon seit 1990 ausgeschlossen

Nun hat das griechische Parlament wieder einmal einen Beschluss gefasst, diese mutmaßliche Forderung gegenüber Deutschland einzufordern. Der Beschluss ist das Resultat eines Berichts, an dem die Griechen seit 2016 gearbeitet haben. Dass bei der Wiedervereinigung Deutschlands im sogenannten “Zwei-plus-Vier-Vertrag” Reparationsforderungen aus dem Titel des 2. Weltkriegs 1990 ausgeschlossen worden sind, ficht die Griechen offensichtlich nicht an.

Tsipras möchte deutsches Eigentum beschlagnahmen

Sollte Berlin, was zu erwarten ist, auf die Forderungen Athens nicht eingehen, erwägen die Griechen eine Beschlagnahmung deutschen Eigentums, um die Forderungen zu besichern. Auch in der Vergangenheit hatte Griechenland eine solche Drohung bereits mehrmals in der Öffentlichkeit ausgesprochen, da Deutschland aber ein Hauptgläubiger der Griechen und ein bevorzugter Handelspartner ist, ist man diesem Plan bisher nie nähergetreten.

Da Griechenland aber nach Prognosen der Deutschen Bundesbank ökonomisch noch lange nicht über dem Berg ist und die Unterstützung Berlins dringend benötigt, werden die Reparationsforderungen wohl im Wahlkampfgetöse untergehen.

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