Die bevorstehende EU-Wahl könnte eine Trendwende einleiten. Immer mehr Europäer verweigern eine Stimme für das “weiter so”.

27. April 2019 / 15:18 Uhr

Chance für Europa: Europäer in “Antihaltung” gegenüber Systemparteien

Laut einer Studie der Bertelsmann-Stiftung könnte die bevorstehende EU-Wahl europaweit zu einer Denkzettelwahl für die Systemparteien werden. Laut der Befragung unter mehr als 23.000 Wahlberechtigten in zwölf EU-Ländern sei jeder zehnte Europäer nach eigenen Angaben fest entschlossen, eine EU-kritische Partei zu wählen.

EU-kritische Wähler stark motiviert

Laut Studie wären die EU-kritischen Wähler auch stärker motiviert, überhaupt zur Wahl zu gehen, während die als politische Mitte bezeichneten Systemsympathisanten derzeit “noch etwas wahlmüde” seien. Zwar wollen mehr als zwei Drittel aller Befragten von seinem Wahlrecht Gebrauch machen, doch bei ihrer Wahlentscheidung könnten sich viele Europäer demnach von einer Antihaltung gegen Parteien leiten lassen, beklagt die Bertelsmann-Stiftung.

Angesichts der starken Mobilisierung EU-kritischer Wähler werde die Höhe der Wahlbeteiligung “für das Wahlergebnis und die Zukunft Europas entscheidend sein”, erklärte der Vorstandsvorsitzende der Bertelsmann-Stiftung, Aart De Geus. Und der Niederländer verhehlt dabei gleich gar nicht, was er sich unter der Zukunft der EU vorstellt: “Die Mobilisierung der überwiegend proeuropäischen Mitte ist dafür eine wichtige Voraussetzung.” Gewünscht wird also ein “weiter so”.

Deutliche rechte Mehrheit

Laut Studie neigen 21 Prozent der Befragten deutlich zu sogenannten rechtspopulistischen Meinungen, 42 Prozent tendierten dazu. Das entspricht einer satten Mehrheit von fast zwei Drittel der Europäer! Dennoch wird die EU von links-grünem Weltverbesserertum beherrscht. Doch am 20. Mai könnten die EU-kritischen Parteien zur stärksten Fraktion im EU-Parlament werden und dort dem linken Spuk ein Ende bereiten.

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