Wie auch immer man die Situation mit einem griffigen Wort benennen will, in jedem Land der Erde gab es einen Zuzug und eine Abwanderung, im schlimmsten Fall eine Vertreibung (Deutsche aus der Tschechoslowakei oder Polen) sowie eine teilweise oder gänzliche Ausrottung von Ur-Bevölkerung (Deutsche im Böhmerwald).
Beispiel Kosovo
Ein besonders interessanter Fall ist der heutige Kosovo. Das Zahlenmaterial wurde von Wikipedia Demographic History of Kosovo entnommen:
Im Mittelalter im 14. Jahrhundert gab es im Kosovo 2.666 Haushalte, welche zu 96,6 Prozent von Serben und zu 3,3 Prozent von Albanern bewohnt wurden. Man kann davon ausgehen, dass die serbische Mehrheit dem christlichen Glauben angehörte und die Albaner Muslime waren.
Nachweislicher Bevölkerungsaustausch
– Im 19. Jahrhundert hat sich das Bild schon etwas stärker verändert: In nicht einmal 500 Jahren drehte sich die Zusammensetzung der Bevölkerung und es gab 114.000 Muslime sowie nur mehr 79.000 Christen, also 60 Prozent Muslime und 40 Prozent Christen.
– Um die Mitte des 20. Jahrhunderts, knapp nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, gab es 510.000 Muslime und 200.000 Christen.
– Anfang der 1960er Jahre waren es 650.000 Muslime und 240.000 Christen, also fast 73 Prozent Muslime und nur mehr 27 Prozent Christen.
– Knapp nach dem Zusammenbruch Jugoslawiens waren es 1,6 Millionen Muslime und etwas mehr als 200.000 Christen, also 88 Prozent Muslime und nur noch zwölf Prozent Christen.
– 2011, nach der Bombardierung Serbiens durch die NATO gab es 1,6 Millionen Muslime und nur mehr knapp mehr als 25.000 Christen.
Die letzten Zahlen sprechen wohl für sich selbst. Die Bevölkerung des Kosovos ist ausgetauscht.