Kaum hat der Wahlkampf zur Wahl der Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH) begonnen, sieht man vor allem an der Universität Wien das gewohnte Bild: Die dort angebrachten Wahlplakate aller wahlkämpfenden Listen und Fraktionen scheinen dort unbehelligt zu stehen, um mögliche Wähler ansprechen zu können – mit einer Ausnahme: Die freiheitlichen Studenten der Technischen Universität (RFS TU) beklagen auf ihrem Facebook-Auftritt, dass viele RFS-Plakate an der “Hauptuni” heruntergerissen, beschädigt, zerstört oder gestohlen seien: Von 30 Plakaten sind nach Angaben des RFS gerade einmal noch vier vor dem Hauptgebäude der Universität Wien angebracht (Stand: 1. Mai 2019), es ist also zu befürchten, dass auch die wenigen verbleibenden Plakate dort nicht mehr lange hängen werden.
Infantile Zerstörungswut
Neben tätlichen Angriffen auf die Vertreter des RFS wie bei einer Verteilaktion vor dem Wiener Juridicum im Vorfeld der ÖH-Wahl 2017 geschehen, kommt es also auch in diesem Jahr zu einer großangelegten Zerstörungwelle von Werbematerialien der freiheitlichen Studentenorganisation. Diese infantile Zerstörungswut zeigt bereits fast vier Wochen vor der Wahl, dass sich viele Studenten weit vom demokratischen Diskurs und dem akademischen Ideal der Meinungsfreiheit entfernt haben und das Mittel der Sachbeschädigung gegen den politischen Mitbewerber als legitim erachten.
Aufruf zu einem fairen Wahlkampf
Der Spitzenkandidat des RFS an der Technischen Universität Wien (TU Wien) richtet deshalb einen Appell für einen fairen Wahlkampf an die anderen antretenden Fraktionen:
Wer es wagt, abseits des “Mainstream” frei zu denken, wird mundtot gemacht. Plakate legitimer, Wahl-werbender Fraktionen werden beseitigt und diese Sachbeschädigung wohl gar als Kavaliersdelikt abgetan. [.] Darunter leidet nicht nur die Meinungsvielfalt, sondern wohl auch die Umwelt. Wir wollen deswegen dazu aufrufen, Plakate anderer Fraktionen “leben” zu lassen und hoffen, dass die uns nahe stehenden Studenten hier an der Technischen Universität Wien als Vorbild zu wirken wissen.
Nicht zum ersten Mal muss von Seiten der freiheitlichen Studenten um mehr Toleranz und Meinungsfreiheit für Andersdenkende gebeten werden – ob sich diese im heurigen Wahlkampf finden lassen, bleibt abzuwarten. Fest steht jedoch: Die Universität Wien bleibt ein schwieriges Pflaster für patriotische Studenten, die sich gegen den linken Mainstream richten.