Bekanntlich ist erst vor wenigen Tagen das NGO-Schiff Sea-Watch 3 nach einem längerem Zwangsaufenthalt in Marseille unter niederländischer Flagge wieder Richtung Libyen ausgelaufen. Diese “gute Nachricht” haben natürlich auch die nordafrikanischen Schleuserbanden mitbekommen, und so traf das “Rettungsschiff” 30 Seemeilen vor der libyschen Küste erwartungsgemäß und wie bestellt auf ein seeuntaugliches Schlauchboot mit 65 “Flüchtlingen”, die dann sofort “gerettet” wurden.
Migranten hätten in Lampedusa abgeladen werden sollen
Mit den “Schiffsbrüchigen” machte man rasch kehrt, und weiter ging`s in Richtung der italienischen Insel Lampedusa, vor der das Schiff jetzt kreuzt. Dort anzulegen, die menschliche Fracht abzuladen, um gleich wieder umzukehren, wäre wohl ganz im Sinne der Schleuserbanden, die rasch die nächsten Migranten in Seenot bringen lassen würden. Man plant wohl ein, dass angesichts der humanitären Notlage an Bord die Leute nach einem kurzen Zwischenstopp in Italien dann rasch von anderen EU-Staaten, allen voran natürlich “Germoney”, aufgenommen werden würden. Womit das Spiel dann wieder von vorne losgehen kann.
Salvini droht, NGO-Schiff beschlagnehmen zu lassen
Nur diesmal spielt der italienische Innenminister Matteo Salvini selbst dabei nicht mehr mit, wenn es bloß darum geht, dass Italien nur das Durchzugsland sein soll. Der verantwortungsvolle Politiker, der aus humanitären Gründen unlängst sogar etliche Flüchtlinge aus Libyen nach Italien holte, lehnt es nämlich dezidiert ab, dass Schleuser und Schlepper vorgeben, wer nach Europa kommen darf oder soll. Die Konsequenz daraus: Salvini kündigte an, die Sea-Watch 3 unmittelbar nach Ankunft in Italien beschlagnahmen zu lassen.
“Pflicht” der Europäer, Illegale aufzunehmen
Nach getaner Vorarbeit ist es aus Sicht der maritimen Taxibetreiber wohl “Plicht” der Europäer, das Geschäftsmodell der Schleuserbanden erfolgreich abzurunden:
Im Morgengrauen näherte sich uns ein libysches Patrouillenboot & befahl uns, das Gebiet zu verlassen.
Vorher hatten Niederlande, Malta & Italien einen #portofsafety verweigert.
Keine der Behörden ist bereit, ihrer Pflicht nachzukommen.
Wieder einmal werden wir allein gelassen. pic.twitter.com/j13jzWF3lh– Sea-Watch (@seawatchcrew) May 16, 2019