Unzensuriert berichtete gestern, Dienstag, als erstes Medium über die vom Rechercheblog “eu-info” (EUI) aufgedeckten Hintermänner des “Ibiza-Videos”.
Ein in Wien tätiger Rechtsanwalt hatte über eine Immobilienmaklerin, die nicht in die Affäre verwickelt ist, erfahren, dass Johann Gudenus ein geerbtes Waldgrundstück verkaufen wollte. Er nahm über die Maklerin direkten Kontakt mit Gudenus auf und erklärte, er habe einen sehr vermögenden Klienten aus Russland, der in Österreich zu investieren gedenke. Unzensuriert hat dazu den Anwalt mit etlichen Fragen konfrontiert, die von dessen Anwalt Richard Soyer wie folgt beantwortet wurden:
Ich vertrete Herrn Rechtsanwalt Dr. M..
Ich ersuche namens meines Mandanten um Verständnis, dass dieser aufgrund von Verschwiegenheitsverpflichtungen für eine Stellungnahme nicht zur Verfügung stehen kann.
Bitte beachten Sie strikt, dass mein Mandant keine Zustimmung zu identifizierender Berichterstattung erteilt.
Indirekt bestätigt Soyer damit die Rolle des Innenstadtanwaltes an der “Ibiza-Video”-Affäre, denn ein Dementi schaut anders aus.
Illustres Umfeld des Wiener Anwaltes
Wir haben uns das Umfeld des Wiener Anwaltes Dr. M. genauer angesehen. Laut Firmenbuch ist er Gesellschafter einer Immobilien Verwertungs GmbH und war zumindest bis zum Mai 2017, also auch noch, als die Anbahnung zwischen der vermeintlichen Oligarchin und Johann Gudenus erfolgte (erstes Treffen am 24. März 2017), Miteigentümer einer “Beauty Bar”. Dieser Schönheitsalon geriet 2017 aus anderen Gründen in die Schlagzeilen. Die Partnerin und Miteigentümerin des Anwalts, Frau W., trug einen öffentlichen Streit – mit Unterstützung der ÖVP – gegen das Arbeitsinspektorat aus. Noch bevor das Video auf Ibiza gedreht wurde, wurde Frau W. Kolumnistin einer großen österreichischen Tageszeitung.
Wer steckt wirklich hinter dem Ibiza-Video?
All das kann natürlich ein purer Zufall sein. Die Redaktion von unzensuriert will sich auch nicht an diversen Spekulationen beteiligen und hat deshalb sowohl an den Anwalt als auch an Frau W. Fragen gerichtet. Der Anwalt hat über seinen Anwalt Soyer nur antworten lassen, dass er auf Grund seiner Verschwiegenheitsverpflichtungen für eine Stellungnahme nicht zur Verfügung steht. Frau W. hat auf eine Anfrage bis dato gar nicht geantwortet. Somit bleibt vorerst der Öffentlichkeit nichts anderes übrig, richtige oder falsche Vermutungen über die wahren Hintermänner des “Ibiza-Videos” anzustellen.
Staatsanwaltschaft am Zug
Unzensuriert wird jedenfalls weiter recherchieren und Fakten suchen. Unabhängig davon wäre es höchst an der Zeit, dass die Staatsanwaltschaft erste Schritte setzt. Oder gibt es da seitens des Ministeriums, in dem der Generalsekretär Christian Pilnacek – trotz Strafanzeige der eigenen Behörde – noch immer im Amt ist, andere Interessen?
Weitere Enthüllungen folgen in Kürze …
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