Wie verhält sich SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner in ihrer Rolle als Oppositionspolitikerin? Glaubt man der Analyse des früheren ZIB-Moderator und Medientrainer Gerald Groß in einem Beitrag der Tageszeitung Kurier, dann könnte alles nur inszeniertes Schauspiel sein. Vor allem die Authentizität des gesprochenen Worts bei der SPÖ-Parteiobfrau wird von Medienprofi Groß angezweifelt. Im Kurier liest sich seine beinharte Analyse zu Rendi-Wagners Auftreten als Politikerin so:
Als Zuhörer frage ich mich immer, ob das, was ich sehe und höre zusammenpasst. Bei Rendi-Wagner zweifelt man. Da ist zu viel aufgesetzter Pathos und alles folgt de facto der selben Tonalität. Es klingt anklagend, mit der Welt hadernd, und das ist für die Menschen nicht authentisch – niemand hadert immer und ausschließlich.
Wäre Rendi-Wagner besser Sektionschefin geblieben?
Für Groß ist das von Rendi-Wagner gebotene politische Programm offensichtlich auf weiten Strecken vor allem Schauspiel. Er gesteht der SPÖ-Spitzenfrau zu, dass sie als Sektionschefin zu hundert Prozent authentisch war, und auch noch in ihrer kurzen Zeit als Gesundheitsministerin. Jetzt sei aber über weite Strecken hör- und spürbar, dass hier etwas vorgespielt werde.
Diese Analyse erklärt wohl auch, dass sich Rendi-Wagner als Parteichefin insgesamt seit ihrem Antritt so schwer tut.