Auch Wiener Hochquell-Wasser wird über eine Gesellschaft in der SPÖ-Gemeinde-Wildalpen ins Ausland verkauft.

12. Juni 2019 / 11:00 Uhr

Rote Abzockerei: Poker-Millionär zapft in SPÖ-Gemeinde Wildalpen Wiener Wasser ab

Heute, Mittwoch, hat die FPÖ im Parlament einen Wasserschutz-Antrag eingebracht. Dadurch soll die weitere Privatisierung der österreichischen Quellen verhindert werden. Wie sich nämlich herausstellte, haben beim Ausverkauf des kostbaren Wassers immer SPÖ und ÖVP die Hände im Spiel.

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SPÖ und ÖVP als Wasser-Privatisierer

Dass Wasser aus der SPÖ-Gemeinde Obertraun im Salzkammergut als “Hallstatt Water” und aus der ÖVP-Gemeinde Edelstal im Burgenland als “Römerquelle” für den Coca-Cola-Konzern in die Welt hinausgeht, hat unzensuriert.at erst kürzlich berichtet. Völlig in Vergessenheit geraten ist aber ein seltsames Geschäft mit dem australischen Poker-Millionär David Paul Steicke, der von einer im Besitz der Stadt Wien befindlichen Quelle im steirischen Wildalpen (Bezirk Liezen) reinstes Hochquell-Wasser abfüllt und exportiert. Wildalpen gilt als Quellgebiet der II. Wiener Hochquellwasserleitung.

Wand des Schweigens bei Recherchen

Über dieses merkwürdige Geschäft hat unzensuriert.at bereits im April 2013 einen Artikel verfasst. Dennoch traut sich der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) in der Öffentlichkeit immer wieder zu behaupten, quasi der Gralshüter des Wiener Wassers zu sein. Da ist es nur verständlich, warum unsere Redaktion bei den damaligen Recherchen zum merkwürdigen und aufklärungsbedürftigen Geschäft mit dem “Wiener Wasser” in Wildalpen auf eine Wand des Schweigens prallte.

Die dortige SPÖ-Bürgermeisterin Karin Gulas ließ eine Anfrage per Mail unbeantwortet und nach einem Anruf ausrichten, dass “zu diesem Thema kein Kommentar abgegeben wird”. Der Geschäftsführer der “Wildalpen Wasserverwertungs GmbH”, Stefan C. Hacker, bat in seiner Mail um Verständnis, “dass wir aufgrund der parteipolitischen Auseinandersetzung zur Zeit keine Daten aus der Hand geben”.

Gewöhnlicher Wirtschaftsbetrieb der Getränkeindustrie

Hacker verriet aber genug, um zu beweisen, dass es sich nicht, wie die SPÖ in Wien fälschlich behauptet, um ein “Privatisierungs-Märchen” handle. Im Mail schrieb er:

Wir möchten in diesem Zusammenhang nur darauf verweisen, dass wir ein gewöhnlicher Wirtschaftsbetrieb der Getränkeindustrie sind. Wie eine große Anzahl österr. Mineralwasser-Abfüller und Brauereien (diese verarbeiten Quellwasser zu Bier) sind auch wir im vorwiegend ausländischen Besitz. Die Seisensteinquelle wird nicht in die Wasserversorgung Wiens eingespeist und wir füllen nur einen verschwindenden Bruchteil der Quelle in Flaschen ab, der Rest läuft, nach wie vor, in die benachbarte Salza.

Bei seriöser Recherche kann man feststellen, dass sich bis dato noch niemand eine “goldene Nase” verdient hat und der Investor David Steicke bis dato in das Unternehmen ausschließlich investiert hat und damit Arbeitsplätze in einer Problemregion erhalten hat.

Was werden “seriöse Recherchen” zu Tage fördern?

Wäre natürlich interessant, zu erfahren, warum und wie viel Herr Steicke aus Australien in ein Unternehmen in Österreich investiert, das mehr kostet als es einbringt. Ein wahrer Menschenfreund, dem österreichische Arbeitsplätze wichtiger sind als Profit? Oder vielleicht ein glühender Patriot, der in der Eile nur Austria mit Australia verwechselt hat? Oder doch ein gutes Geschäft mit den Trinkwasserreserven der Wiener? “Seriöse Recherchen” werden es – vielleicht – ans Tageslicht bringen.

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