Ihr letzter Wunsch, als Österreicherin zu sterben, wurde ihr von der Regierung nicht erfüllt! Gestern, Donnerstag, ist Hermine Aloisia Mayr im 107. Lebensjahr in Schenna in Südtirol verstorben.
Vaterland verweigerte Staatsbürgerschaft
„Ich wurde als Österreicherin geboren, als Österreicherin will ich auch sterben“ – das war der sehnlichste Wunsch der letzten noch lebenden Katakombenlehrerin (sie unterrichtete im Mussolini-Regime weiter Deutsch), doch die Regierenden ihres eigenen Vaterlandes verweigerten ihr, „dass ich dem Herrgott als Österreicherin gegenübertreten kann“.
Unrecht beseitigen
Der Obmann des Andreas-Hofer-Bundes für Tirol (AHBT), Alois Wechselberger, hatte sich jahrelang dafür eingesetzt, Hermine Mayr (verwitwete Orian) diesen Wunsch zu erfüllen und scheiterte an einem „menschenverachtenden Wiener Schauspiel” – wie er jetzt nach dem Tod der 107-Jährigen in einer Aussendung zum Ausdruck brachte. Er möchte nun alles unternehmen, damit Hermine Mayr zumindest posthum die österreichische Staatsbürgerschaft erhält:
Ich bin überzeugt, dass eine künftige demokratische Regierung dieses Unrecht gegenüber Frau Mayr und unseren österreichischen Landsleuten im Ausland beseitigen wird.
Als Österreicherin geboren
Hermine Mayr wurde am 23. April in eine Südtiroler Bauernfamilie in Kurtasch hineingeboren. Damals war der Ort, Süd-Welsch und große Teile Nordtirols zwar von italienischen Truppen besetzt, staats- und völkerrechtlich jedoch immer noch Teil der Republik Deutsch-Österreich. Süd- und Welschtirol kamen erst am 20. Oktober 1920 an Italien.
Im Anhang finden Sie die Aussendung des Andreas-Hofer-Bundes für Tirol zum Tod von Hermine Mayr: