Ein Kuriosum auf der Südautobahn (A2) wird jetzt ein Fall für das Parlament. Denn auf einer vierspurig ausgebauten Autobahn mit der höchsten Lärmschutzwand in Österreich dürfen die Verkehrsteilnehmer nur 80 km/h fahren.
Konkret geht es um einen Abschnitt bei Wiener Neudorf. Auf Wunsch des Bürgermeisters Herbert Janschka, der der ÖVP zugerrechnet wird, entstand dort eine bis zu 13 Meter hohe Lärmschutzwand. Kosten: 17 Millionen Euro. Bezahlt von den Autofahrern über die ASFINAG, eine Million Euro steuerte die Gemeinde Wiener Neudorf bei. Das Kuriose an der Sache: Trotz dieser Lärmschutzwand auf der vierspurig ausgebauten Autobahn, die durchs Industriegebiet, vorbei an der SCS und dem IZ NÖ Süd führt, gilt hier Tempo 80.
Ein Erbe von Gewessler
Die Maßnahme ist eine von zahlreichen Verkehrsbehinderungen, die noch unter der ehemaligen grünen Ministerin Leonore Gewessler auf dem Rücken der Pendler durchgepeitscht wurde. Die FPÖ fordert nun die sofortige Aufhebung dieser absurden Tempo-80-Zone auf der A2 bei Wiener Neudorf und brachte dazu einen Entschließungsantrag im Nationalrat ein. Der Antrag wird am 15. Mai im Verkehrsausschuss des Parlaments behandelt.
“Vierspurige Autobahn wird zur Kriechstrecke”
FPÖ-Verkehrslandesrat und LH-Stellvertreter Udo Landbauer sagte in einer Aussendung:
Die unsinnige Tempo-80-Schikane auf der A2 bei Wiener Neudorf muss weg. Das ist ein Anschlag auf die Mobilität unserer Landsleute. Hier wurde eine sicher ausgebaute vierspurige Autobahn zur Kriechstrecke degradiert – völlig realitätsfremd, ohne Sinn und ohne Verstand, einzig um Autofahrer zu schikanieren.
“Täglicher Frust für tausende Pendler”
FPÖ-Nationalratsabgeordenter Harald Tau, der den Antrag im Parlament eingebracht hatte, meinte zudem:
Gerade wir aus der Region wissen, was dieses absurde Tempo 80 wirklich bedeutet: täglicher Frust für tausende Pendler. Kein Nutzen für Lärm oder Luftqualität, dafür Autofahrer-Schikane und Abzocke. Damit muss jetzt endgültig Schluss sein.
Ob damit wirklich Schluss sein wird, erfahren wir nach dem Verkehrsausschuss am 15. Mai.