39,51 Prozent standen gestern, Sonntag, laut vorläufigem Endergebnis für die SPÖ zu Buche. Ein Minus von 2,4 Prozentpunkten im Vergleich zu 2020 und nur 0,31 Pünktchen über ihrem historisch schlechtestem Wahlergebnis in Wien vom Jahr 1996. Trotzdem feierte sich die Parteispitze am Wahlabend, als hätte man gerade einen Erdrutschsieg eingefahren.
Stimmenverlust ist „Rückenwind“
Wie erwartet, ist die SPÖ als stimmenstärkste Partei aus den Landtags- und Gemeinderatswahlen hervorgegangen. So wie bei jeder Wahl in Wien seit dem Zweiten Weltkrieg. Faktum ist allerdings, dass die Partei in den vergangenen 20 Jahren 20 Prozent, oder jeden Fünften ihrer seinerzeitigen Wähler, verloren hat und man diesmal an der 40-Prozentmarke gescheitert ist. Von den 46 Prozent, die Parteikritiker Hans Peter Doskozil im Burgenland erzielen konnte, ist Bürgermeister Michael Ludwig allerdings meilenweit entfernt.
Für SPÖ-Parteichef Andreas Babler war das allerdings kein Hindernis, das bescheidene Ergebnis Ludwigs als Triumph zu feiern. „Das heutige Wahlergebnis stärke die gesamte Sozialdemokratie und gebe viel Rückenwind für die Aufgaben, die vor uns liegen“, ist in einer Jubelmeldung Bablers zu lesen.
Ob der bildungsschwache Parteiobmann da vielleicht Minus mit Plus verwechselt hat?
FPÖ verdreifacht
Eindeutiger Gewinner des Wahlsonntags war die FPÖ, die ihren Stimmenanteil verdreifachen konnte und auf 20,76 Prozent kam. Was ein sattes Plus von 13,66 Prozentpunkten im Vergleich mit 2020 bedeutet und sie künftig als zweitstärkste Partei mit 22 Mandataren im Wiener Gemeinderat vertreten sein wird.
In einer ersten Stellungnahme bedankte sich FPÖ-Bundesparteiobmann Herbert Kickl bei den Wählern für das große Vertrauen, das sie den Freiheitlichen, Spitzenkandidat Dominik Nepp und seinem Team schenkten und so diesen Erfolg ermöglicht hätten.