Der Standard hatte Mitte Dezember noch darüber spekuliert, ob die Politik-Journalistin Doris Vettermann die Kronen Zeitung verlassen könnte. Jetzt ist es offiziell: Sie wechselte ins SPÖ-geführte Sozialministerium, wie man am ministeriellen Gender-Gestammel erkennen kann:
Vettermann ist nun Pressesprecherin von SPÖ-Ministerin Korinna Schumann, wie auf der Webseite des Sozialministeriums zu sehen ist. Der angeblich freiwillige Abgang der Journalistin wurde vom Standard Ende des Vorjahres zwar kolportiert. Doch diese wollte sich gegenüber der Zeitung dazu nicht äußern.
Absprung von “Krone” bei Verhandlungen der Dreier-Koalition?
Es darf darüber spekuliert werden, ob die Kleinformat-Journalistin, deren Geschriebenes schon immer eine Nähe zu den Genossen vermuten lassen hat, ihren Sprung ins Ministerium schon während der Koalitions-Verhandlungen zwischen ÖVP, SPÖ und Neos vorbereitet hatte. Nicht ganz verständlich erscheint, warum jemand eine weitgehend sichere Anstellung bei einem großen Medium gegen den Schleudersitz in einem Ministerium tauscht. Bekanntlich kommen und gehen die Pressesprecher mit ihren jeweiligen Ministern. Oder hegt Vettermann gar politische Ambitionen für höhere Weihen in der SPÖ?
An der Schaltstelle für Regierungsinserate
Spekulationen gibt es aber auch darüber, ob der neue Job für Vettermann ein Vorteil für die Kronen Zeitung bei der Akquise von Regierungsinseraten sein könnte. Schließlich fällt die Vergabe von Werbeschaltungen in den Bereich der Pressesprecher. Interessant ist auch, dass die anderen System-Medien über den Job-Wechsel von Vettermann schweigen. Ob das auch so wäre, wenn zum Beispiel ein Journalist eines alternativen Mediums in einem FPÖ-geführten Ressort die Pressearbeit machen würde?
