„Das rote Wien sei der größte vorstellbare Albtraum, eine Art DDR 2.0“, schreibt der Soziologe Bernhard Heinzlmaier in seiner exxpress.at–Kolumne und nennt als Beispiel dafür die Büchereien in der Stadt.
Heinzlmaier erzählt davon, wie eine Wienerin ein Schreiben an die „Verantwortliche für digitale Angebote“ geschickt hatte, mit der Bitte, die Bücher “Shitbürgertum“ von Ulf Poschardt, „Der tiefe Staat schlägt zu“ von Ullrich Mies und „Der neue Kulturkampf“ von Susanne Schröter anzukaufen. Doch diese Stelle verweigerte die Anschaffung der Bücher. Bei Poschardt ohne Begründung, bei Schröter, weil das Buch schlecht besprochen worden wäre und bei Ulrich Mies, weil sein Buch „zumindest in Ansätzen verschwörungstheoretische Züge“ aufweise.
“Woke” Linke Wissenschaft bedroht Gesellschaft
In einer Rezension in der Frankfurter Rundschau wurde Schröters differenziertes Buch gar als „nationalsozialistische Verschwörungserzählung“ klassifiziert. Bei Schröters neuem Kulturkampf geht es tatsächlich darum, wie eine „woke“ Linke Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft bedroht. Dass die rot-pinke Stadtregierung seinen Bürgern eine solche Expertise nicht „antun“ möchte, ärgert wohl nicht nur Heinzlmaier. Dieser meinte wörtlich:
Die Wiener Büchereien machen eine solche völlig irre Etikettierung ungeprüft zur Grundlage einer negativen Ankaufsentscheidung. Was in einem solchen irren Paralleluniversum für ein Geist herrscht, möchte man gar nicht wissen.
Von linker Uni-Meute verfolgt
Wer ist nun diese Susanne Schröter? Sie ist wohl eine der herausragendsten Ethnologinnen Deutschlands und leitet das „Frankfurter Forschungszentrum globaler Islam“. In ihrem Buch beschreibt sie, wie sie jahrelang von Neo-Salafisten und anderen muslimischen Dogmatikern, unterstützt von einer woken linken Uni-Meute, verfolgt und drangsaliert wurde.
Muslimischer Dogmatismus aus wahltaktischen Gründen
Naturgemäß, so Heinzelmaier, wolle das rote Wien die Verbreitung des Buches verhindern, weil die Stadt ja selbst den muslimischen Dogmatismus aus wahltaktischen Gründen hofiere. Besonders bemerkenswert aber sei, wie eine Steuerzahlerin hier bevormundet werde und dass eine Bibliotheksangestellte, die in keiner Weise demokratisch legitimiert wäre, darüber entscheiden darf, was eine Verschwörungstheorie ist und was nicht und was der Bürger lesen darf und was ihm vorenthalten werden müsse.
Karl Marx und Friedrich Engels als “richtige Bücher”
Heinzlmaier beendet seine Kolumne mit folgender Schnurre:
Das rote Wien hat schon in den 1930er Jahren darauf geachtet, dass die Wiener die „richtigen“ Bücher lesen. Deshalb waren in allen Büchereien die Werke von Karl Marx und Friedrich Engels prominent ausgelegt. Nur lieh diese Bücher kein Mensch. Im Gegensatz dazu war an die Bücher von Karl May kaum heranzukommen. Sie waren immer verborgt.