Der ÖVP gehe es nicht um Machterhalt, ließ ÖVP-Obmann Christian Stocker gestern, Mittwoch, in der “ZIB2″ verlautbaren. Als Beweis dafür führte er an, dass seine Partei als Junior-Partner ja großzügigerweise auf den Kanzlerposten verzichtet hätte.
Ähnlich äußerte sich Stocker dann auch auf X:
Wenn es der Volkspartei um Macht gegangen wäre, dann hätten wir auf das Finanzministerium beharrt – das haben wir nicht getan. Dass wir auf das Innenministerium bestanden haben, war eine Frage der Sicherheit der Menschen in unserem Land. Vor dem Szenario eines blau geführten Innenministeriums wurden wir auch aus dem Ausland gewarnt. In diesem Fall wäre es schwer, Anschläge wie das vereitelte Attentat auf die Taylor-Swift-Konzerte in Wien zu verhindern, weil wir in diesem Kontext auf die Zusammenarbeit mit Partnerdiensten angewiesen sind.
ÖVP glaubt, dass ihr trotz Wahlniederlage Teile des Landes gehören
Kritik an Stocker kam von allen Seiten, die X-Nutzer zeigten sich empört bis belustigt. Einige Auszüge (Rechtschreibfehler im Original):
Ja, ja und verdammt nochmal ja, die hatten alle recht. Die Partei glaubt, dass ihr in diesem Land offenbar von Gottes Gnaden, wesentliche Teile einfach gehören.
Stocker hat behauptet, die FPÖ hätte als Wahlsieger keinen Anspruch auf die gesamte Macht. Euch ist hoffentlich klar, dass die VP jetzt, um glaubwürdig zu bleiben, der SPÖ entweder das IM oder das FM geben muss, da auch sie keinen Anspruch auf die ganze Macht hat.
Lieber Hr. Stocker, die ÖVP hat die Wahl verloren (-13%). Genau genommen hat die ÖVP einen Anspruch auf genau gar nichts! Jetzt diese ÖVP endlich in die Opposition wählen, wäre möglich.
Stocker gehe es darum, ein rot-pinker Kanzler zu werden, schreibt ein anderer Nutzer. Und bedenke man die Verzweiflung von “Blabler”, könne es sein, dass es obendrauf sogar “Finanzen UND Inneres” gebe.
Mär von der “internationalen Isolation” Österreichs wird weiter erzählt
Bezüglich des Anschlags in Wien, der laut Stocker mit einem freiheitlichen Innenminister womöglich nicht verhindert worden wäre, schreiben die Nutzer:
Wie war das mit dem Anschlag in Wien? Wie viele Menschen mussten dabei ihr Leben lassen? Wer hat die Warnungen ausländischer Dienste mehrfach ignoriert? Welcher Partei gehörte der Innenminister an?
Stocker Lüge: Geheimdienste (USA) würden Österreich bei einem FPÖ Innenminister vor Anschlägen nicht mehr warnen. Wahrheit: Herbert Kickl war der einzige österreichische Politiker, den Donald Trump zu seiner Angelobung eingeladen hat.
Stocker hat jede Glaubwürdigkeit verloren
Stockers Glaubwürdigkeit läge bei “0,0”, kommentierte ein anderer Nutzer unter Stockers Beitrag. “Glaubt irgendwer das Leute wie Wöginger, Hanger, Mikl Leitner oder Gerstl jetzt in sich gehen und Kompromisse anbieten?”, so ein anderer Kommentar. Die “‘Alte ÖVP'” gebe den Ton an, auch Stocker sei da nur “Beiwagerl der eigenen Partei”. Auch dass er eine Zusammenarbeit mit Herbert Kickl im Vorfeld so vehement abgelehnt hat, um am Ende dann doch in Koalitionsverhandlungen mit der Kickl-FPÖ zu gehen, macht den Chef der Volkspartei für die Kommentatoren auf X unglaubwürdig:
Kickl ist eigentlich immer ehrlich. Die ÖVP dagegen… Nehammer und Co SCHRIFTLICH “Es wird keine Regierung ohne Kurz geben”, Stocker “NIEEEMALS mit Herbert Kickl”, deren Wort ist doch rei gar nichts qwert.
Herr Stocker, SIE und andere haben meine/unsere ÖVP ruiniert.
Die ÖVP gehöre besachwaltet, ist in einem anderem Kommentar zu lesen. Kickl habe vollkommen Recht, da nicht mitgemacht zu haben. “NEUWAHLEN!” fordert der Verfasser unmissverständlich.