Ein bekanntes Sprichwort aus dem alten Rom besagt „Si tacuisses philosophus mansisses“ (Hättest Du geschwiegen, wärst Du ein Philosoph geblieben). Leider ignorieren immer wieder Prominente in Österreich diese Weisheit und verzapfen unsäglichen Unsinn. Jüngstes Beispiel: Rainhard Fendrich (69). In einem Interview auf oe24.TV heute, Mittwoch, verlautete der Sänger, dass „Österreich wieder das Nazi-Land“ sei. Kritik daran im Netz bezeichnete er als „Scheiße, die man abwaschen kann“.
Wer Musik verkaufen will, sollte Publikum nicht beschimpfen
Was jemanden, der damit Geld verdient, dass er ein Produkt verkauft, dazu bringt, sein Publikum zu beleidigen, ist logisch nicht erklärbar. Offensichtlich ist Fendrich seine „Haltung“ wichtiger als sein Geschäft. Das muss man sich leisten können. Logisch erklärbar sind seine Aussagen aber auch nicht: Denn wenn zwei Parteien, die bei der letzten Nationalratswahl zusammen 55 Prozent der Stimmen, also eine absolute Mehrheit, eingefahren haben, jetzt miteinander Regierungsverhandlungen führen, dann ist das ein ganz normaler demokratischer Vorgang.
Kickl-Verhinderer sind kläglich gescheitert
Noch unverständlicher wird Fendrichs Entgleisung, wenn man berücksichtigt, wie kläglich die Kickl-Verhinderer mit ihren „Zuckerl-Ampel“-Versuchen gescheitert sind und welches Desaster die schwarz-grüne Regierung den Österreichern hinterlassen hat. Dass sich eine Partei wie die FPÖ bereit erklärt, diese Schuldenberge, die sie nicht im Geringsten verschuldet hat, abzutragen, ehrt sie. Man hätte sich auch zurücklehnen können, was zu Neuwahlen und wohl noch einem besseren Wahlergebnis für die Blauen geführt hätte.
Fendrich reiht sich ein in Riege der Österreich-Besudler
Aber wie so viele linke Österreich-Beschimpfungen der letzten Jahre („Nimm dein Flaggerl für dein Gackerl – Wer Österreich liebt ist Scheiße“ etc.) dürfte auch diese Ansage des Herrn Fendrich aus einer tiefen und nicht rationalen Ablehnung aller nicht linken Strömungen resultieren – weder besonders demokratisch, noch zu Ende gedacht. Denn wenn Grüne, Rote, Schwarze und Pinke nichts zusammenbringen, wer soll dann den verfahrenen österreichischen Karren aus dem Dreck ziehen? Vielleicht die EU mit einem Defizitverfahren?
Ausgerechnet Fendrich regt sich über “Hass-Poster” auf
Besonderes Zuckerl aus dem Fendrich-Konvolut: Ausgerechnet er, der Österreich (und damit die Österreicher) übel beschimpft, zieht über seine Kritiker her und bezeichnet die “Hass-Postings als vollkommen kranke Form der Selbstbefriedigung”. Man könne nicht “Menschen, nur weil sie eine andere politische Meinung haben, durch Beleidigen ausgrenzen.” Aha. Und was tut er selbst, wenn er Österreich als “Nazi-Land” verleumdet?
Wie konnte so jemand „I am from Austria“ schreiben?
Kaum noch vorstellbar, dass Fendrich einmal das Lied „I am from Austria“, fast so etwas wie die inoffizielle Bundeshymne, geschrieben hat. Von der darin beschriebenen Liebe zu unserem Land kann angesichts seiner aktuellen Heimat-Besudelung nicht viel übrig sein. Doch sind wir ganz ehrlich: Österreich wird’s überleben. Die „hohe Zeit“ des Herrn Fendrich ist ja ohnehin vorüber. Um es mit einem anderen bekannten Sprichwort zu sagen: „Was schert es die Eiche, wenn sich der Eber an ihr reibt…?“